Kinder werden Spatzenretter

Janosch-Spatzenkiste

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Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt sich mit der Janosch-Spatzenkiste für die Naturbildung von Kindern ein. Dafür haben wir eine umfangreiche Vogelerlebniskiste entwickelt. Diese kann deutschlandweit von Kitas und Schulen ausgeliehen werden. In Hamburg und Berlin werden Kita- und Grundschulkinder zudem in konkreten Projekten für das Thema sensibilisiert und aktiv in die Umsetzung von Schutzmaßnahmen eingebunden.

DIE SPATZEN HABEN ES SCHWER

Den Spatzen fehlen Nahrung und Nistmöglichkeiten – vor allem in den Städten. Denn die moderne Bauweise macht ihnen das Leben schwer. Neue und sanierte Gebäude mit glatten Fassaden bieten keine Nischen, die als Brutplätze dienen könnten.
Eine weitere Ursache für den Bestandsrückgang des Haussperlings ist der Mangel an Insekten als notwendige Nahrung für die Jungen. Naturnahe, „verwilderte“ Grünflächen und einheimische Vegetation werden immer weniger. Exotische Pflanzen und artenarmes Einheitsgrün sind für Spatzen jedoch nutzlos, denn sie bieten keine Nahrung für heimische Insekten. Zusätzlich lässt der Einsatz von Pestiziden die Nahrung von Insekten und die Insekten als Nahrung für den Spatzen knapp werden. So ist der Spatz aus Städten wie London, Köln oder München bereits verschwunden.

SOFORTIGES ENGAGEMENT IST WICHTIG

Früher waren Spatzen als Kulturfolger des Menschen überall anzutreffen. Doch die oben genannten Gründe beeinflussen den Bestand des ehemaligen Allerweltsvogels enorm. Am Beispiel Hamburg zeigt die Kartierung der Brutvögel den Verlust auf: War er 2007 mit 29.000 Brutpaaren vom Status ungefährdet auf die Vorwarnliste gerutscht, erhielt er 2018 mit 16.000 Brutpaaren den Status gefährdet: ein Rückgang um 45 Prozent innerhalb von elf Jahren! Aufgrund anstehender Gebäudesanierungen und Modernisierungen wird innerhalb der nächsten zehn Jahre von einem Rückgang um mehr als 50 Prozent ausgegangen. Das ist alarmierend.

SPATZEN-RETTER WERDEN

Ein Ziel der Deutschen Wildtier Stiftung ist es, der Naturentfremdung von Kindern langfristig entgegenzuwirken. Der Spatz eignet sich hervorragend für die Naturbildungsarbeit, denn einerseits ist er durch seine vorwitzige Art und sein Auftreten in Gruppen bekannt und beliebt. Andererseits gehen seine Bestände zurück und Schutzmaßnahmen sind erforderlich. Der beliebte Kinderbuchautor und Zeichner Janosch unterstützt die Deutsche Wildtier Stiftung. „Der Spatz ist mein Lieblingsvogel“, erklärt er. Deshalb zeichnete er exklusiv einen ganz besonderen Sperling für die Stiftung.
So kam es, dass unsere Naturerlebniskiste seit vielen Jahren die Janosch-Spatzenkiste ist.

Rettet den Spatz

Der Spatz ist mein Lieblingsvogel!

Janosch

Unsere Projekte:

Die Janosch-Spatzenkiste – Hamburger Spatzenretter – Berliner Spatzenretter

SPIELERISCH LERNEN

Wir zeigen Kindern die Welt des Spatzen – nur was sie kennen und schätzen, werden sie auch schützen. Mit der Janosch-Spatzenkiste lernen Kinder die Vögel vor ihrer Haustür kennen. Diese Vogelerlebniskiste kann von Kitas und Grundschulen für sechs Wochen ausgeliehen werden. Neben Informationen zum Spatzen, Ideen für Unterrichtsaktionen, Spielen und Kopiervorlagen bietet unsere Spatzenkiste viele praktische Anregungen, wie jeder unseren gefiederten Nachbarn gemeinsam mit den Kindern helfen kann. Durch das Aufhängen von Nistkästen und die insekten- und vogelfreundliche Gestaltung des Schulhofs oder Kita-Gartens kann aktiver Artenschutz betrieben werden. Indem sich die Kinder spielend mit dem Spatzen und anderen Vogelarten beschäftigen, lernen sie die ökologischen Zusammenhänge kennen.

Handbuch zur Janosch-Spatzenkiste
Das Handbuch enthält Vorschläge und Anleitungen zur Materialverwendung der Janosch-Spatzenkiste im Unterricht oder Kita-Alltag, Wissenswertes zum Haussperling, Erklärung von Spielen, Anregungen und Tipps, wie mit einer Kindergruppe der Spatz erforscht werden kann, Lieder und Texte etc.

Handbuch zur Janosch-Spatzenkiste

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    Handbuch zur Janosch-Spatzenkiste

    Autor: Deutsche Wildtier Stiftung

    Jahr:

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Naturbildungsmappe „Die Spatzen pfeifen’s von den Dächern!“
In unserer Naturbildungsmappe finden Pädagoginnen und Pädagogen weiterführende Inhalte, Kopiervorlagen und vorgefertigte Unterrichtsblätter, um Kindern im Vor- und Grundschulalter den Spatz näherzubringen.

Naturbildungsmappe Die Spatzen pfeifen's von den Dächern

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    Naturbildungsmappe "Die Spatzen pfeifen's von den Dächern"

    Autor: Deutsche Wildtier Stiftung

    Jahr:

    Herunterladen
Die Janosch-Spatzenkiste im Einsatz

Bestellung der Janosch-Spatzenkiste
Sie können die Janosch-Spatzenkiste telefonisch unter 040 970 7869-0 oder per E-Mail: Spatz@DeutscheWildtierStiftung.de bestellen. Die Kosten für die 6-wöchige Ausleihe betragen 25 Euro zzgl. 19,99 Euro Rückversandkosten. Zusammen mit der Janosch-Spatzenkiste erhalten Sie eine Rechnung und einen Retourschein für den Rückversand mit der Deutschen Post.

Feedback von Pädagogen

„Die Spatzenkiste hat uns sehr viel Spaß gemacht. Unsere Kita-Kinder haben viel gelernt und bewegen sich draußen sehr viel aufmerksamer, herzlichen Dank!“ (Kindergarten der ev.-luth. Friedenskirche, Hamburg Jenfeld)

  • Anleitung: Das Handbuch zur Janosch-Spatzenkiste mit Vorschlägen und Anleitungen zur Materialverwendung der Spatzenkiste im Unterricht oder Kita-Alltag, Wissenswertes zum Spatzen, Erklärung von Spielen, Anregungen und Tipps, wie mit einer Kindergruppe der Spatz erforscht werden kann, Lieder, Texte und vieles mehr
  • Zum Anfassen: echtes Spatzennest, Federn, Knochen, nachgebildete Spatzeneier, lebensgroße Haussperlingsfigur, Spatzenpfeife
  • Zum Unterscheiden: Körner als Spatzennahrung
  • Zum Verstehen: Bestimmungsbücher und dazugehörige Vogelstimmen
  • Zum Basteln: Vorlagen für einen lebensgroßen Papier-Spatz und für ziehende Vögel
  • Weiterführende Materialien: Spatzen-Handpuppe zur Einführung des Themas für kleinere Kinder, Becherlupen, um Insekten oder die Nahrung der Spatzen näher ansehen zu können, Fernglas für Spatzenbeobachtungen, Kompasse für Draußen-Aktivitäten

DIESE ARTIKEL DER JANOSCH-SPATZENKISTE BEKOMMEN SIE GESCHENKT

Für jedes Kind:

  • Postkarte „Rettet den Spatz!“, gezeichnet vom Kinderbuchautor Janosch

Für die Schule oder Kita:

  • Naturbildungsmappe „Die Spatzen pfeifen’s von den Dächern“
  • Pflanzensamen für den Haussperling – zum Anschauen, Verfüttern oder Aussäen
  • Singvogel-Bastelvorlagen: 5 Arten in Originalgröße
  • Ratgeber zu den Themen Vogelfütterung, Fährten und Spuren, Wildbienen, Hummeln, Greifvögel und Schmetterlinge der Deutschen Wildtier Stiftung
  • Spatzen-Flyer – Wissenswertes zum Haussperling

Hamburger Spatzenretter

In Hamburg werden Kita- und Grundschulkinder in Naturbildungsprojekten über den Spatzen und seine Gefährdung informiert.

  • Projektumfang

    Projektumfang

    • Projektstart mit einer etwa 3-stündigen Fortbildung aller interessierten Pädagoginnen und Pädagogen durch die Umweltpädagogin Anke Jörck in der jeweiligen Schule/Kita
    • die Ausleihe der Janosch-Spatzenkiste über die Projektlaufzeit
    • zwei Bausätze für die Nisthilfe „Spatzenreihenhaus“
    • ein Pflanzenset mit vogelfreundlichen Sträuchern – fertig zum Einpflanzen
    • ein Vogelfutterhaus inkl. Vogelfutter

    Die Materialien werden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Sie bilden die Grundlage für die Umsetzung des Projekts und sollen den Pädagoginnen und Pädagogen den Einstieg in das Thema erleichtern.

    Zu Beginn des Projekts findet in der Schule oder Kita eine Fortbildung der Pädagoginnen und Pädagogen durch die Umweltpädagogin Anke Jörck statt. Sie informiert über den Spatzen, seine Gefährdung und Schutzmöglichkeiten, stellt die Janosch-Spatzenkiste und deren Einsatzmöglichkeiten vor und gibt Tipps für die Unterrichtsgestaltung. Am Ende wird das Außengelände gemeinsam begutachtet, um zu besprechen, was bei der Anbringung von Nisthilfen, dem Aufstellen des Futterhäuschens und dem Einpflanzen der Sträucher beachtet werden muss und wo die einzelnen Elemente am besten ihren Platz finden können.

  • 2018 bis 2022: Kinder werden Spatzenretter (für Kitas)

    Im Projekt „Kinder werden Spatzenretter“ möchten wir Hamburger Kitas für den Spatz und die heimische Vogelwelt begeistern. Dank der Förderung durch die Böttcher-Stiftung Hamburg, HASPA Lotteriesparen und den Sammelfonds für Bußgelder können wir jährlich circa zehn Kitas in Hamburg ein kostenloses Naturbildungsangebot ermöglichen. Der Fokus liegt auf vogelfreundlicher Gestaltung des Kitageländes und den damit verbundenen Naturerfahrungen für die Kinder. Naturerfahrungen und Naturbildung tragen dazu bei, dass Kinder sich zu starken Persönlichkeiten entwickeln, die die Natur als Lebensgrundlage achten. Nur was man kennt und schätzt, wird man auch schützen.

  • 2017 bis 2021: Der Spatz braucht Deine Hilfe! (für Grundschulen)

    Unter dem Projekttitel „Der Spatz braucht Deine Hilfe!“ möchten wir Hamburger Schüler für den Spatz und die heimische Vogelwelt begeistern. Dank der Förderung durch die BürgerStiftung Hamburg können wir seit 2017 pro Jahr jeweils sechs Grundschulen in Hamburg ein kostenloses Naturbildungsangebot ermöglichen. Der Fokus liegt auf vogelfreundlicher Gestaltung des Schulgeländes und den damit verbundenen Naturerfahrungen für die Schüler. Der Spatz soll nicht nur auf den Schulhof, sondern vor allem in den Unterricht einziehen, damit die Kinder ein Verantwortungsbewusstsein für die Natur vor ihrer Haustür entwickeln. Über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr soll der Spatz die Kinder im Unterricht und Schulalltag begleiten. Dadurch beschäftigen sie sich kontinuierlich auf verschiedene Weise mit dem Thema. Wir empfehlen, das Projekt klassen- und fächerübergreifend durchzuführen.

  • Unser Jahr mit den Spatzen

    Die Schülerinnen und Schüler der Grundschulen halten ihre Erfahrungen und Erlebnisse, die sie das Jahr über gemacht haben, in „Spatzen-Tagebüchern“ fest. Sie haben vogelfreundliche Sträucher, Blumen und Bäume gepflanzt, Nisthilfen gebaut, Futterhäuser aufgestellt, Vogelfutter selbst gemacht, Vögel regelmäßig beobachtet, Vogelstimmenrätsel veranstaltet, Spatzen gemalt und gebastelt, Samentüten zusammengestellt und verschenkt, Schulgärten als grüne Klassenzimmer genutzt, sogar Pläne zur komplett naturnahen Umgestaltung des gesamten Schulgeländes geschmiedet und vieles mehr.

    Teamgeist und Kooperationsbereitschaft werden gestärkt, wenn die Schulkinder gemeinschaftlich die Nisthilfen bauen, für die Fütterung der Vögel verantwortlich sind und die Pflanzen gemeinsam einpflanzen und pflegen. Neben gezieltem Unterricht auf dem vogelfreundlich gestalteten Außengelände, kommen die Kinder auch in den Pausen ungezwungen und ganz nebenbei in Kontakt mit den Pflanzen und Tieren, wodurch die Naturbeziehung unbewusst verstärkt wird. Die am Projekt beteiligten Pädagoginnen und Pädagogen bestätigen dies: Bei den Kindern hat sich das Bewusstsein für die Natur vor ihrer Haustür deutlich erhöht und sie haben ein Verantwortungsgefühl für die auf dem Schulhof lebenden Vögel entwickelt.

Feedback aus der Elbinselschule

EIN JAHR MIT DEN SPATZEN

Zum Projektstart kamen die Umweltpädagogin Anke Jörck, die Deutsche Wildtier Stiftung und die BürgerStiftung Hamburg als Projektförderer in den Schulgarten der Elbinselschule Wilhelmsburg. Anke Jörck gab eine extra Stunde „Vogelkunde“ und wir erhielten die Janosch-Spatzenkiste sowie die Sträucher, Blumen und Bäume. Gemeinsam wird die Insektennahrung eingepflanzt. Schülerfrage: „Schmecken die Blüten auch Würmern?“
Später finden die Kinder in der Spatzenkiste die Figur eines Spatzen. Wir sprechen über Merkmale des Spatzen und malen diesen anhand einer Schablone aus der Kiste oder frei aus der Hand. Schülerfrage: „Sehen alle Spatzen gleich aus?“

WAS BISHER GESCHAH ...

Im Januar ging es um die Nahrung und die Frage: „Was fressen Spatzen außer Würmer und Insekten?“ Dazu wurden die verschiedenen Körner aus der Spatzenkiste angeschaut und bestimmt. Erdnüsse wurden auf Draht aufgezogen und anschließend in die Bäume auf dem Schulhof gehängt. Auch die Viertklässler wollten uns dabei unterstützen und hängten selbst gebastelte Futterketten im Schulgarten auf. Das Futterhaus wurde im Winter regelmäßig befüllt und wir stellten Vogelfutter sogar selbst her: Kokosfett und Vogelfutter wurden gemixt und zu einer Kugel geformt.
Im März wurden die Nistkästen von den Erst- bis Drittklässlern zusammengebaut. Mithilfe von Kompass und Zollstock planten die Drittklässler die Standorte für die Nisthilfen. Der erste Nistkasten wurde an einen Baum vor das Klassenfenster gehängt, das zweite Haus an unser Häuschen im Garten. Für die Kinder waren die Nisthilfen ein Highlight und immer spannend zu beobachten, ob und wer denn nun wohl einziehen mag. Selbst in den Pausen und nach der Schulzeit wollten viele nochmal gucken, was sich denn getan hat. Eines der Häuser wurde schließlich von Meisen besetzt. Das Treiben im Nistkasten wurde von den Kindern regelmäßig beobachtet.
Im April wurden Spatzenmobile für die Klassenzimmer und Spatzen aus Karton für die Fensterscheiben gebastelt. „Damit die Vögel nicht gegen die Scheiben klatschen“, sagt Merjorie aus der vierten Klasse. Im Kunstunterricht wurden sogar richtige Spatzenkunstwerke gebastelt und gemalt, die im Mai bei der „Kunstnacht an der Elbinselschule“ präsentiert wurden. Die Bilder fanden große Zustimmung bei den Schülern und Erwachsenen!

Feedback aus der Stadtteilschule Wilhelmsburg
Das Spatzenprojekt ist eine sinnvolle und interessante Lerneinheit für unsere Schulkinder, denen oft der Bezug zur Natur fehlt und für die umweltpädagogische Themen umso notwendiger sind. Viele Kinder verbringen immer weniger Zeit draußen in der Natur und haben kaum Kontakt zu der Flora und Fauna und den Wildtieren unserer Region. Durch die Spatzenkiste und das vorhandene Material konnte den Kindern der Bezug zur Pflanzenwelt, die eng im Zusammenhang mit den Vögeln und Insekten steht, verständlich gemacht werden. Wir werden das Spatzenprojekt an der Stadtteilschule Wilhelmsburg weiterführen und hoffen, damit die Spatzenpopularität erhöhen zu können und den Schulkindern dadurch ein Stück mehr Naturbildung mitzugeben. Vielen Dank, dass wir dabei sein durften!

Feedback aus der Clara-Grunwald-Schule
Wir begannen in der Giraffenklasse (Vorschule 1./2.), indem wir uns die Modellfigur vom Spatz anschauten. Die Figur wurde in die Mitte des Sitzkreises gestellt und schnell gingen die Finger hoch. Es kamen Äußerungen wie „Oh, ein Adler!“ oder „Wie süß, darf ich den mitnehmen?“. Hinter dem Rücken drückte ich dann auf die Spatzenpfeife, welche die Kinder aufhorchen ließ. Einige kannten das Geräusch und konnten es dem Vogel zuordnen. Ein Kind der Gruppe (19 Kinder) konnte den Vogel als Spatz benennen, was die Relevanz der Beschäftigung mit diesem Thema widerspiegelt.
So wurde das Thema der kommenden Wochen benannt mit der Information, dass die Anzahl derdes Spatzen immer weiter abnimmt. Auf die Frage, warum dies wohl so sei, war die häufigste Antwort: „Weil Menschen ihn grillen wollen.“ Ein weiteres Beispiel, das die Bedeutung der Beschäftigung mit diesem Thema aufzeigt. Einige Kinder kamen auf das nicht vorhandene Futter. Bei Betrachtung des Posters, auf dem der Spatz auf der Parkbank sitzt, kamen die Kinder darauf, dass der Lebensraum des Spatzen beschränkt wird.
Die größeren Kinder haben bereits zu Beginn die Nistkästen und das Futterhaus zusammen gebaut und unser Hausmeister hat es mit einigen Kindern am Schulgarten aufgehängt, in dem sich auch die Pflanzen der Fortbildung befinden.
Meine Klasse war dann dafür zuständig, das Futterhaus gefüllt zu halten. Dafür gibt es nun einen wöchentlichen Dienst in der Klasse. Zwei bis drei Kinder machen sich mit der Leiter und dem Futter auf den Weg und befüllen das Haus. Für die Kinder ist dies ein Highlight!
In den folgenden Stunden behandelten wir ausschließlich das Material der Kiste und des Handbuches. Dabei achteten wir auf eine Balance zwischen praktischen Umsetzungen und den Erfahrungen draußen. Vor allem die Momente draußen, in denen wir die Vögel beobachtet haben, Futter suchten oder die Pflanzen pflegten, prägten die Kinder.

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Unsere Partner und Förderer

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Berliner Spatzenretter

In Berlin geht es ihm noch gut – dem Haussperling. Ganz anders als in anderen Großstädten wie München, Hamburg oder Köln. In unserer Hauptstadt profitiert er von der Strukturvielfalt auf engstem Raum: Hecken als Versammlungsplätze, Parkanlagen und Cafés als Nahrungsgebiete und oft eine marode Gebäudesubstanz mit vielen Nischen und Überhängen, in denen er geschützt ein Nest bauen kann. Damit Berlin die „Hauptstadt der Spatzen“ bleibt, sollte bei der notwendigen Gebäudesanierung auch auf den Erhalt von Nistplätzen geachtet werden.

Da viele Berliner Grundschulen auf dem Sanierungsprogramm stehen, setzen wir mit dem Projekt genau dort an.

Vogelexpertin sensibilisiert für Gebäudebrüter

Das Projekt "Berliner Spatzenretter" startete mit unseren Partnern der Stiftung Naturschutz Berlin, der Digitalagentur Dotfly und Loupefilm im Frühjahr 2018. Es wird unterstützt von der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.
Ein umfassendes Monitoring an über 50 sanierungsbedürftigen Grundschulen in allen Berliner Bezirken legte den Grundstein. Die Erfassung zeigte, dass neben dem Haussperling auch andere Gebäudebrüter wie Star, Mehlschwalbe und Mauersegler Nistmöglichkeiten an einigen Schulen gefunden haben.

Gebäudebrüter sollten eine Sanierung nicht verzögern – besser von Beginn an Beachtung finden.

Vogelschutzexpertin & Projektleitung Claudia Wegworth

Berliner Grundschulen werden Spatzenretter
Von 2018 bis 2020 wurden an 28 Berliner Grundschulen pädagogische Fachkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler zu Spatzenpaten ausgebildet. Die Schulen liegen in zehn der zwölf Berliner Bezirke. Unsere Janosch-Spatzenkiste wird für den Unterricht vier bis sechs Wochen lang kostenlos zur Verfügung gestellt.
In Workshops werden die pädagogischen Fachkräfte zum Thema Spatz geschult, vorgefertigte Lehr- und Lernmaterialen, Spiele und Forschungsaufgaben zum Spatz werden vorgestellt. Die Vogelschutzexpertin und Projektleiterin Claudia Wegworth führt Pädagoginnen und Pädagogen, Schülerinnen und Schüler gemeinsam über das Schulgelände und zeigt ihnen Möglichkeiten auf, wie es für den Spatz noch attraktiver gestaltet werden kann. Sie hängen Nistkästen auf, legen Hecken an und fördern insekten- und damit vogelfreundliche Pflanzen und Wildkräuter auf dem Schulgelände. Schülerinnen und Schüler beobachten ihre Spatzen auf dem Schulgelände, begleiten die Sanierung ihrer Schule und nehmen dadurch ihre Umwelt bewusster wahr. Sie lernen nicht nur die Lebensweise der Vögel in der Großstadt kennen. Vielmehr sind die Grundschülerinnen und Grundschüler gefordert, selbst Verantwortung zu übernehmen. Sie werden aktiv, um den Lebensraum ihrer Spatzenpopulation aufzuwerten und langfristig zu sichern.

Für ihr ausgezeichnetes Engagement für „ihre“ Spatzenpopulation wird die Schule mit der Plakette „Berliner Spatzenretter-Schule“ ausgezeichnet. Die Schülerinnen und Schüler sind sich ihrer besonderen Verantwortung für den kleinen, kecken Vogel bewusst, der aus Berlin einfach nicht verschwinden darf.

BERLINER SPATZENRETTER-PLAKETTE ALS AUSZEICHNUNG

Dem Projekt wurde 2020 im UN-Dekade-Projekt die Auszeichnung „Soziale Natur – Natur für alle“ verliehen. Der Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter (Bündnis 90/die Grünen) überreichte Claudia Wegworth diese Auszeichnung. Die Schauspieler Benno Fürmann und Friederike Kempter sind bekennende Fans der Arbeit der Berliner Spatzenretter und gratulierten herzlich.

Unter www.Berliner-Spatzenretter.de erfahren Sie, wie Ihre Schule Spatzenretter-Schule werden kann oder wie Sie selber für den Spatz aktiv werden können. Engagieren Sie sich jetzt für den Haussperling in Berlin und informieren sich über die Projektaktionen..

Neuigkeiten zum Projekt

Fotos Bettina Vajen
Kunstprojekt für den Berliner Spatzen
Der Trend zu mehr Glasfassaden in den Städten mag den Menschen gefallen, für Vögel bedeutet er eine Gefahr. Die Tiere nehmen die durchsichtigen Fläche…
Zum Artikel vom 31.05.2022

Unsere Partner

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  • DotFly
  • Loupefilm

Unsere Förderer

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  • unsere-foerderer_logo-stiftung-berliner-sparkasse-sw
Spatz

Spatz

Der Spatz (Passer domesticus) sucht als Kulturfolger die Nähe zum Menschen. Er lebt in enger Nachbarschaft zu uns und profitiert von menschlichen Strukturen.

Zum Steckbrief
Nistkasten Vögel

Welche Nisthilfe darf's sein?

Die Deutsche Wildtier Stiftung rät: Finger weg von Plastik-Häuschen! Holz oder Holzbeton ist das Material der Wahl ...

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