Wälder schützen – Rodungen für die Windkraft stoppen

„Wälder schützen – Rodungen für die Windkraft stoppen“ forderte die FDP im Juni 2018. Die Deutsche Wildtier Stiftung begrüßte diesen Antrag, der zwei Monate später, am 28. September, im Bundestag vorgestellt und diskutiert wurde.

Fakt ist: Windkraft im Wald ist problematisch. Pro Jahr werden rund 250.000 Fledermäuse und rund 12.000 Greifvögel durch Windenergieanlagen getötet. Neben dem Kollisionstod wirkt sich die Zerschneidung von Wäldern durch den für die Windkraft notwendigen Straßen negativ auf Wildtiere aus. Durch den zunehmenden Ausbau der Windenergie sind die Flächen im Offenland knapp geworden. In vielen Bundesländern steigt der Druck auf die Waldflächen.

Die FDP beantragt: Schluss mit Windkraft im Wald

Im Antrag argumentiert die FDP, dass durch die Rodung der Flächen für den Bau von Windkraftanlagen ein wichtiger Rückzugsort für Wildtiere verloren gehe. Die Erholungsfunktion der Wälder für den Menschen werde zudem beeinträchtigt. Darum solle die Bundesregierung ein Gesetz vorlegen, dass Waldflächen, Nationalparke, Naturschutzgebiete und Biosphärenreservate als Standort von Windenergieanlagen dauerhaft und für künftige Vorhaben ausnahmslos ausschließt. Außerdem müssten die Abstandsgrenzen zu Brutstätten und Nahrungshabitaten gefährdeter Vogelarten verbindlich nach den Empfehlungen der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (Helgoländer Papier) festgelegt werden. "Wir begrüßen den Antrag der FDP ausdrücklich", erklärt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung.

Debatte blieb oberflächlich

Schade: Während der 45 minütigen Aussprache der sechs Fraktionen wurde schnell deutlich, dass die Debatte über Zweifel an der Aufrichtigkeit der FDP in Naturschutzfragen kaum hinausging. Keine der anderen Parteien ließ sich auf eine substanzielle Auseinandersetzung mit der Problematik ein.

Die Vertreter der SPD und CDU/CSU verwiesen auf die Gründlichkeit der artenschutzrechtlichen Prüfungen, die ausschließen würden, dass Flora und Fauna durch den Bau und Betrieb von Windenergieanlagen gefährdet werden. "Dieses Argument zählt unserer Meinung nach nicht - das ist eine völlige Fehleinschätzung der Genehmigungspraxis, die wir und viele Bürgerinitiativen und Naturschutzvereine tagtäglich erleben", so Münchhausen. Eine Qualitätskontrolle dieser Prüfungen durch Naturschutzverbände hat das Gegenteil bewiesen: Viel zu oft werden natur- und artenschutzrechtliche Belange unzureichend behandelt!
"Auch die pauschale Aussage, dass die Waldfläche in Deutschland in den letzten 10 Jahren um 50.000 Hektar zugenommen habe, springt zu kurz", sagt der Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Alte, strukturreiche Wälder mit einem hohen Anteil an Totholz und Habitatbäumen können qualitativ nicht mit neuem Aufwuchs verglichen werden. „Nach der heute beschlossenen Überweisung des FDP-Antrags an den Umweltausschuss bleibt zu hoffen, dass das Thema Windkraft im Wald dort differenzierter diskutiert wird."

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