Wilde Mühlenkinder

Dauerhaft der Natur verbunden

Foto: Ilona Jentschke Foto: Ilona Jentschke
Der Beginn der Schulzeit ist im Leben vieler Kinder aus Naturkindergärten ein radikaler Einschnitt: Natur spielt plötzlich keine Rolle mehr. Mit dem vom Bundesamt für Naturschutz ausgezeichneten Projekt „Wilde Mühlenkinder“ ermöglichen wir den Mädchen und Jungen unseres sächsischen Patenkindergartens auch nach ihrem Übergang in die Schule regelmäßige Naturerfahrungen. So festigen wir ihre Bindung zur heimischen Flora und Fauna.

Das Projekt

In unserem Patenkindergarten für das Bundesland Sachsen, dem FRÖBEL-Naturkindergarten Wassermühle in Leipzig, sind die Kinder bis zu ihrem sechsten Lebensjahr täglich im Wald. Wenn für sie die Schulzeit beginnt, sind diese Naturerlebnisse plötzlich keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Schule setzt andere Prioritäten. Damit die wertvolle Bindung der Mädchen und Jungen zur Natur nicht verlorengeht, gibt es die „Wilden Mühlenkinder“: Bis zu zwölfmal im Jahr treffen sich die Ehemaligen des Kindergartens Wassermühle, um ihren Kontakt zur Natur und alte Freundschaften zu pflegen. Manchmal übernachten sie dabei auch draußen.

Ein Tag in der Wildnis

„Und jetzt: ziehen!“ Zehn Kinder im Alter von 11 bis 15 Jahren folgen der Aufforderung. Der Natur- und Wildnispädagoge, der die Gruppe leitet, fixiert das hochgezogene Seil mit einem fachmännischen Knoten. Eine Plane wird über das Seil geworfen und am Boden verankert – fertig ist das Lager für die Nacht am Waldrand. Die „Wilden Mühlenkinder“ sind voll in ihrem Element und beginnen, Isomatten und Schlafsäcke zurechtzulegen. Drei Mädchen sind damit beschäftigt, das Lagerfeuer zu entfachen, während andere Kinder sich schon mit ihren Schnitzmessern an den Feuerplatz setzen. Holz schnitzen und Feuer machen haben sie schon in ihrer Zeit im Naturkindergarten gelernt.

Alles ist für die Nacht vorbereitet, das Feuer knistert und wärmt. Die Kinder sitzen im Kreis mit dem Pädagogen. Es ist wie früher: Raus aus dem Alltag, rein in die Natur! Sie singen, kochen das Essen über dem Feuer und auch wenn es langsam dunkel und kälter wird, spielen sie noch das eine oder andere Spiel. Es ist für die Mühlenkinder ein bisschen wie nach Hause kommen – und die Natur nimmt sie bei sich auf.

Ausgezeichnete Naturbildung

Projektpartner
Das Kooperationsprojekt „Wilde Mühlenkinder“ wurde 2015 von der FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH, dem Leipziger Verein für Umweltbildung Amöba e. V. und der Deutschen Wildtier Stiftung ins Leben gerufen. Die Stiftung fördert das Projekt durch Co-Finanzierung und naturpädagogische Unterstützung vor Ort. Im April 2019 kürte das Bundesamt für Naturschutz die „Wilden Mühlenkinder“ im Rahmen des Wettbewerbs „Soziale Natur – Natur für alle“ zum offiziellen Projekt im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Die Auszeichnung erhielten vorbildliche Projekte, die zeigten, welche Chancen Natur und biologische Vielfalt für den sozialen Zusammenhalt bieten.

Projektpartner

Patenkindergärten

Patenkindergärten

Mit Hilfe unserer Patenkindergärten arbeiten wir gemeinsam an Themen und Projekten, um die wertvolle naturpädagogische Arbeit zu unterstützen.

Zum Projekt
Kinderpodcast Winnis wilde Nachbarn

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In unserem Kinderpodcast sucht Reporter Hendrik gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Stiftung die Welt der heimischen Wildtiere. Mit dabei: Kinder und ihre Fragen. Und Eichhörnchen Winni, gesprochen von Annette Frier.

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