Wiesenweihe – Nester schützen
Bodenbrüter leben gefährlich

In ihren früheren Lebensräumen, großen offenen Feuchtgebieten, finden Wiesenweihen kaum noch geeignete Brutplätze. Sie weichen darum zum Brüten auf den Boden von Getreidefeldern aus. Doch der Umzug ins Kornfeld bringt die Wiesenweihen in eine tödliche Gefahr: Eine frühe Getreideernte zerstört viele Nester samt Nachwuchs. Ein kleinflächiger Ernteverzicht und Schutzzäune retten die seltenen Vögel.
Niemand weiß, ob in Mecklenburg-Vorpommern noch wie zu Beginn der 2000er-Jahre etwa 30 bis 40 Wiesenweihen-Paare brüten - oder nur noch wenig mehr als zehn. Um zu ermitteln, wie viele Brutpaare der Wiesenweihe noch in Mecklenburg-Vorpommern leben, startete die Deutsche Wildtier Stiftung 2021 ein neues Projekt. Gesucht: Wiesenweihe. Belohnung: Artenvielfalt.
Die Deutsche Wildtier Stiftung möchte gemeinsam mit Landwirten, ehrenamtlichen Vogelkundlern und Regionalkoordinatoren in den verschiedenen Landesteilen Mecklenburg-Vorpommerns Wiesenweihen suchen, schützen und ihren Bruterfolg erhöhen. Denn wenn der genaue Brutplatz in einem Getreidefeld bekannt ist, können die Jungvögel durch einen Zaun vor ihren Fressfeinden vor der Nestzerstörung geschützt werden. Die kooperierenden Landwirte werden für ihren Aufwand und den kleinflächigen Ernteverzicht entschädigt. In vielen Bundesländern konnte der Bestand der Wiesenweihe dadurch wieder anwachsen.
Wiesenweihen in Mecklenburg-Vorpommern gesucht
Beim Wiesenweihenschutz sind wir auf die Hilfe aller Menschen angewiesen, die eine Wiesenweihe in Mecklenburg-Vorpommern beobachtet haben.
Sie haben eine Wiesenweihe in Mecklenburg-Vorpommern beobachtet? Sachdienliche Hinweise nehmen wir gerne unter Telefon 040. 970.7869 - 45 oder per E-Mail an Wiesenweihe@DeutscheWildtierStiftung.de entgegen.
Die Beobachtungen werden von uns an die Regionalkoordinatoren weitergegeben, die diese sammeln und vor Ort überprüfen.
Plakat
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Plakat: Wiesenweihen in Mecklenburg-Vorpommern gesucht
Das Plakat können Sie kostenlos herunterladen und auf Ihren Social Media Kanälen und Webseite verbreiten.
Autor: Deutsche Wildtier Stiftung
Jahr: 2022
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Neuigkeiten zum Projekt
Forschungsprojekt: Wo überwintert die Wiesenweihe?
Die promovierte Diplom-Biologin Christiane Trierweiler vom Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ in Wilhelmshaven wurde 2009 mit dem Forschungspreis ausgezeichnet. Sie hat die Bedeutung von nordafrikanischen Rast- und Überwinterungsplätzen der sehr seltenen Wiesenweihe – in Deutschland leben nur noch etwa 500 Brutpaare – untersucht. Dafür reiste Dr. Christiane Trierweiler den mit Miniatursendern ausgerüsteten Wiesenweihen hinterher. Sie hat mit ihrer Feldforschung widerlegt, dass Wiesenweihen „Nomaden“ sind. „Sie sind vielmehr standorttreu und konzentrieren sich in wenigen ausgewählten Gebieten.“ Das ist eine wichtige Erkenntnis, wenn es um nachhaltige Schutzmaßnahmen in der Region geht. Würde man Teilgebiete unter Schutz stellen, wären die Überlebenschancen für Wiesenweihen erhöht. Durch die Forschung von Dr. Christiane Trierweiler ist es nun möglich, konkrete Empfehlungen zum Schutz während des kompletten Jahreszyklus zu geben.
Veröffentlichungen
Publikationen
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Schutz von Wiesenweihen in Mecklenburg-Vorpommern
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Präsentation
Präsentation der Deutschen Wildtier Stiftung zum Status Quo der Wiesenweihe in Mecklenburg-Vorpommern
Autor: Deutsche Wildtier Stiftung
Jahr: 2021
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Projektbericht
Erfassung und Schutz der Wiesen- und Kornweihe in Mecklenburg-Vorpommern
Autor: Deutsche Wildtier Stiftung
Jahr: 2018
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Wir danken für die großzügige Förderung unseres Wiesenweihe-Projektes: