Luchs

Einzelgänger mit fantastischem Hörvermögen

Luchsgesicht mit Schnee in den Haaren

Population in Deutschland:

ca. 65 Exemplare

Aktueller Bestand:

Zunahme

Die Bestände nehmen zu.

Stabil

Die Bestände sind stabil.

Abnahme

Die Bestände nehmen ab.

Unbekannt

Keine Angabe zur Bestandsentwicklung möglich.

Helfen:

Einleitung

Der Luchs (Lynx lynx) lebt als Einzelgänger in großen Waldgebieten. Die auch „Pinselohr“ genannte Raubkatze war einst in Westeuropa weit verbreitet. Sein schlimmster Feind war immer der Mensch, der ihn gnadenlos verfolgte. Die größte Katze Europas wurde durch die gezielte Verfolgung beinahe ausgerottet. Heute leben wieder einzelne Exemplare in einigen deutschen Mittelgebirgen.

Fakten

Wissenschaftlicher Name

Lynx lynx

Luchs: Alter

bis zu 15 Jahre

Luchs: Gewicht

20 - 25 kg

Pfotenabdruck Luchs

luchs

Schnelligkeit

Der Luchs kann auf kurze Distanz bis zu 70 km/h schnell sprinten um seine Beute zu erlegen.

Nahrung

  • Paarhufer

  • Kleinsäuger

Zitat

Wir Menschen haben den Luchs in Deutschland einst ausgerottet – jetzt ist es unsere Verantwortung, ihm in unseren Wäldern wieder eine Heimat zu bieten.

Hilmar Freiherr von Münchhausen

Größe

LuchsAussehen

Besonders charakteristisch für den Luchs sind seine bis zu fünf Zentimeter langen Haarpinsel an den Ohrenspitzen und sein ausgeprägter Backenbart. Sein individuell geflecktes Fell ist im Sommer eher rötlich bis gelbbraun und im Winter graubraun.

LuchsFell

Die Färbung des Haarkleides variiert je nach Jahreszeit und ist mit Blick auf die Fleckung völlig individuell. Das Winterfell schützt den Luchs mit einer dichten Unterwolle und langen, darüber fallenden Grannenhaaren. Sein dichtes Fell, kombiniert mit seiner Hochbeinigkeit und den breiten Pfoten ermöglichen es dem Luchs, auch bei Schneelagen seine Beutetiere zu erlegen.

LuchsHören und Sehen

Der Luchs hat ein phantastisches Hörvermögen und sieht besonders gut. Er hört eine Maus auf eine Entfernung von 50 Metern! Unterstützt wird das Hören durch die Haarpinsel an seinen Ohren und auch der ausgeprägte Backenbart könnte wie ein Reflektor für Schallquellen wirken. Seine extrem lichtempfindlichen Augen ermöglichen die Jagd zur Dämmerungszeit und in der Nacht.

LuchsLebensweise

Luchse sind Einzelgänger, die große Gebiete für sich beanspruchen. Die Reviergröße variiert stark in Abhängigkeit von der Waldstruktur und der Dichte der Beutetiere. Sie kann bis zu 450 Quadratkilometer umfassen. Die männlichen Tiere haben größere Reviere als die weiblichen. Gejagt wird vorwiegend in der Dämmerung und nachts. Tagsüber zieht sich der Luchs zurück.

Ökologische Rolle

Der Lebensraum des Luchses ist der Wald.

Ein Beutegreifer auf Streifzug

Der Luchs hat im Ökosystem die Rolle des Beutegreifers. Er steht an der Spitze der Nahrungspyramide und beeinflusst – sofern er in ausreichender Zahl vorhanden ist – die Population seiner Beutetiere. Bevorzugt tötet er dabei leicht zu erbeutende Individuen. Außerdem hat ein so großer Beutegreifer Auswirkungen auf das Verhalten der Beutetiere: In Gebieten, in denen der Luchs umherschweift, sind diese sehr aufmerksam und vorsichtig.

Nahrung

Der Luchs ist ein Beutegreifer

Leibspeise Reh

Der Luchs ist ein Überraschungsjäger, der seiner Beute nach Katzenart meist auflauert. Das Beutetier, meist größer als der Jäger selbst, wird durch einen Kehlbiss getötet. in Mitteleuropa ernährt sich der Luchs hauptsächlich von Rehen. Er schlägt aber auch andere Säugetiere und Vögel. Zu seinem Riss kehrt der Luchs mehrere Tage lang immer wieder zurück. Ein ausgewachsener Luchs braucht rund 1 Kilogramm Fleisch pro Tag.

Fortpflanzung

Die Luchsranz ist von Februar bis April

Ranzzeit bis März

Im Februar und März findet die Ranz genannte Paarungszeit statt. Die Luchsin paart sich meist zum ersten Mal in ihrem zweiten, die männlichen Tiere in ihrem dritten Lebensjahr. Nach rund 2,5 Monaten werden zwei bis fünf Junge geboren, die fünf Monate gesäugt werden. Die Jungluchse, von denen nur ein bis zwei im ersten Jahr überleben, bleiben bis zum kommenden Frühjahr im mütterlichen Streifgebiet.

LuchsBedrohungen

Die maßgebliche Bedrohung ist der Mensch, der durch direkte Verfolgung und durch die Zerstörung des Lebensraumes den Luchs gefährdet. Auch der Straßenverkehr sowie bakterielle und virale Krankheiten dezimieren die Zahl der Luchse.

Tod auf der Bundesstraße

Straßenverkehr

Luchse haben sehr große Reviere. Zwangsläufig queren sie auf der Suche nach Beutetieren oder nach neuen Revieren auch Straßen. Der Tod auf der Straße ist zurzeit eine der wesentlichen Todesursachen.

Bundesstrasse führt durch Wald

Tod aus dem Hinterhalt

Illegale Jagd

Der Mensch hat sich über viele Jahrzehnte in Deutschland an eine Landschaft gewöhnt, die frei war von großen Raubtieren. Mit der Rückkehr des Luchses sind bei Landwirten, insbesondere Schafhaltern, und auch bei Jägern, die um ihren Wildbestand fürchten, Sorgen verbunden. Leider gibt es auch heute Einzelne, die zum letzten Mittel greifen und „Pinselohr“ per Falle, Waffe oder Gift nachstellen.

Illegale Jagd bedroht den Luchs

LuchsWas wir tun

Die Deutsche Wildtier Stiftung beteiligt sich an dem 2015 in Rheinland-Pfalz gestartete Projekt zur Auswilderung von Luchsen im Pfälzerwald.

Lebensräume schaffen

Artenschutzprojekte

Wir helfen dem Luchs in Deutschland wieder Fuß zu fassen. Daher unterstützen wir mit Mitteln der Stiftung und mit Spenden das Auswilderungsprojekt in Rheinland-Pfalz.

Um dem Luchs in Deutschland nach seiner Ausrottung eine Zukunft zu geben, darf nicht allein auf die Zuwanderung von Tieren aus den Nachbarländern gesetzt werden. Anders als beim Wolf erobert der Luchs nur sehr langsam neue Territorien. Daher gab es erste Auswilderungen zunächst im Bayerischen Wald und später im Harz. Die frei gelassenen Tiere bilden heute einen wichtigen Pfeiler der Population. Ein weiteres Auswilderungsprojekt wurde 2015 im Pfälzerwald gestartet. Wichtig bei jeder Auswilderung ist neben der Einbindung der Landnutzer und der Öffentlichkeit, auf die genetische Herkunft der Tiere zu achten und den Erfolg der Maßnahmen über ein Monitoring zu begleiten.

Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz ist Träger des sechsjährigen Projektes zur Auswilderung von Luchsen im Pfälzerwald. Das Projekt wird maßgeblich aus Mitteln der Europäischen Kommission („LIFE“) finanziert. Aufbauend auf eine mehrjährige Vorstudie sollen in den kommenden Jahren 20 Luchse aus der Schweiz und der Slowakei im Biosphärenreservat Pfälzerwald ausgewildert werden. Der Pfälzerwald, der an die französischen Vogesen grenzt, bildet eines der größten zusammenhändenden Waldgebiete Europas - optimale Bedingungen für eine Luchspopulation. Die ausgewilderten Tiere werden besendert, um den Erfolg der Maßnahme abzuleiten. Begleitet wird dieses Vorhaben durch intensive Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit.

Projekte

Wir helfen dem Luchs in Deutschland wieder Fuß zu fassen. Daher unterstützen wir das Auswilderungsprojekt in Rheinland-Pfalz.

Ein Luchs im Pfälzerwald

Luchs – Rückkehr in den Pfälzerwald

Der Pfälzerwald soll wieder Heimat für den Luchs werden. Die Deutsche Wildtier Stiftung ist Partner in diesem ehrgeizigen Projekt.

Zum Projekt
Totholz bietet zahlreichen Tieren Lebensraum.

Wildtierland

Mit dem Kauf von Flächen können Lebensräume für Wildtiere und Wildpflanzen dauerhaft gesichert werden.

Zum Projekt

Blogbeiträge

Eurasische Luchs (Lynx lynx), sitzt im Gebüsch © imageBROKER.com / Farina Graßmann

Das LIFE-Luchsprojekt im Pfälzerwald ist abgeschlossen

Von 2015 bis 2020 hat die Deutsche Wildtier Stiftung das LIFE-Luchsprojekt unterstützt, bei dem 20 Luchse (Lynx lynx carpathicus) aus der Schweiz …

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Luchse vor der Kamera

Das Projekt zur Wiederansiedlung des Luchses im Pfälzerwald ist auf Erfolgskurs. Schon bald wird die geplante Anzahl von 20 Umsiedlungen erreicht …

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Luchs-Auswilderung

Luna entdeckt den Pfälzerwald

Der scheue Patenluchs der Deutschen Wildtier Stiftung ist seit 3 Wochen in Freiheit. Luna, die als Findelkind in einem Gehege in der Slowakei aufwuchs, erobert nun ihr neues Terrain - im Pfälzerwald gibt es alles, was sie zum Wohlfühlen braucht.

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LuchsHelfen

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Spenden

Alle Spendengelder werden in voller Höhe ohne Abzug von Verwaltungskosten und Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit für Natur- und Artenschutzprojekte verwendet.

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