Wildtier Forum Berlin
Raum für grundsätzliche Fragen des Naturschutzes
Nicht nur die Natur selbst wandelt sich unentwegt, auch der Naturschutz ist ständigen Änderungen unterworfen. Seit es ihn gibt, hat er sich immer wieder neu erfunden. Er ist von politischen Umständen abhängig, vom Zeitgeist, manchmal sogar von Moden. Kritische Selbstreflektion ist deshalb immer wieder nötig. Einmal jährlich lädt die Deutsche Wildtier Stiftung Experten aus Wissenschaft, Naturschutzverbänden, Bundes- und Landesbehörden, Politik und Medien ein, um über die eigene Arbeit nachzudenken, konstruktiv zu streiten und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.
Wildnis im Anthropozän: Wie viel Dynamik ist in Deutschland möglich?
Erinnern Sie sich noch? 2007 beschloss die Bundesregierung: Ab 2020 sollen sich mindestens zwei Prozent der Landesfläche als Wildnisgebiete vom Menschen weitestgehend unbeeinflusst entwickeln können. 2023 sind wir davon immer noch weit entfernt. Doch eine natürliche Entwicklung ist für den langfristigen Erhalt der biologischen Vielfalt unverzichtbar. Wie können wir es also schaffen, der Wildnis in unserem Land mehr Raum zu geben? Welchen Beitrag leistet Wildnis für den Erhalt der Biodiversität? Welche natürlichen Prozesse können wir in unserer intensiv genutzten und dicht besiedelten Kulturlandschaft überhaupt zulassen?
Darüber diskutierten auf dem 8. Wildtier Forum Berlin: Prof. Dr. Klaus Hackländer (Deutsche Wildtier Stiftung), Petra Riemann (Deutsche Wildtier Stiftung), Prof. Dr. Christine Schmitt (Universität Passau), Dr. Cornelius Senf (Technische Universität München), Prof. Dr. Gert Rosenthal (Universität Kassel). Stefan Schwill (NABU-Stiftung Nationales Naturerbe), Dr. Jürgen Stein (Wildnisgebiet Königsbrücker Heide), Thomas Graner (Bundesamt für Naturschutz), Prof. Dr. Michael Succow (Succow Stiftung), Günther Graf von der Schulenburg (Familienbetriebe Land- und Forstwirtschaft).
Den Tagungsbericht des Wildtier Forums Berlin 2023 können Sie hier als PDF herunterladen (Link in der folgenden Infobox).
Tagungsbericht Wildtier Forum Berlin 2023
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Wildtier Forum Berlin 2023
In Berlin diskutierten die Experten über das Thema „Wildnis im Anthropozän: Wie viel Dynamik ist in Deutschland möglich?“. Den Tagungsbericht können Sie hier herunterladen.
Autor: Deutsche Wildtier Stiftung
Jahr:
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Interviews mit unseren Referenten und Teilnehmern finden Sie auf unserem YouTube-Kanal:
ICH MAG TIERE – ABER NICHT HIER
In diesem Jahr stand das ambivalente Verhältnis der Bevölkerung zu den sich wieder neu ausbreitenden großen Wildtieren im Fokus der Debatte. Wildtiere stoßen zwar zunehmend auf Akzeptanz; doch die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, Wildtierarten zu schützen, relativiert sich deutlich, sobald ganz konkrete Konflikte zwischen dem Naturschutz und den Interessen der Menschen im Raum stehen. Wildtiermanagement, so zeigte sich bei dieser Tagung wieder einmal deutlich, bedeutet zu einem Großteil das Management von Menschen. Denn alle Experten waren sich einig, dass große Wildtiere in Deutschland und Europa genügend Lebensräume finden, um sich auszubreiten, und es in erster Linie an uns Menschen liegt, ob wir dies zulassen.
Prof. Dr. Ilse Storch (Universität Freiburg), Prof. Dr. Dr. Sven Herzog (Technische Universität Dresden), Prof. Dr. Nuria Selva (Polnische Akademie der Wissenschaften), Gerhard Schwab (Naturschutzberater Bayern), Dr. Thomas Petersen (Institut für Demoskopie Allensbach), Derk Ehlert (Wildtierreferent der Berliner Hauptverwaltung), Dr. Adél Gyimothy (Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg), Jan Haft (Naturfilmer).
Den Tagungsband des Wildtier Forums Berlin 2021 können Sie hier als PDF herunterladen (Link in der folgenden Infobox).
Tagungsband Wildtier Forum Berlin 2021
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WILDTIER FORUM BERLIN 2021
In Berlin debattierten die Experten das Thema „Ich mag Tiere – aber nicht hier“. Dieser Tagungsband dokumentiert die Vorträge und Debatten.
Autor: Deutsche Wildtier Stiftung
Jahr:
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Alle Vorträge des Wildtier Forums Berlin 2021 als Video auf unserem Youtube-Kanal
Fauna, Flora und Finanzen – Welchen Wert hat die Natur?
In Berlin debattierten die Experten das Thema „Fauna, Flora und Finanzen – Welchen Wert hat die Natur?“ Die Inwertsetzung der Ökosystemleistungen ist derzeit ein lebhaft diskutiertes Mittel, um Naturschutzmaßnahmen gerade auch in der Landwirtschaft besser steuern zu können und um Unternehmen für Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt zu motivieren. Aber wirkt das ökonomische Argument wirklich gegen Naturzerstörung oder reduziert es die Wunder der Natur auf Euro und Cent? Was sagen Philosophie und Religion dazu? Gehen Flora und Fauna bereits in die Bilanz von Unternehmen ein? Ist der Schutz der Natur kostenträchtige Verpflichtung oder zu honorierende Dienstleistung? Können ökonomische Inwertsetzung und ethisch begründeter Respekt vor der Natur koexistieren?
Hilmar Freiherr von Münchhausen, damals Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung, stellte dar, in welchem Verhältnis ordnungs- und wirtschaftspolitische Maßnahmen stehen, wenn es darum geht, die Hebel in der Agrarpolitik neu zu stellen, um Land- und Forstwirte zu Naturwirten zu machen. Die Philosophin Dr. Christina Pinsdorf erklärte, weshalb die ökonomische Bewertung allein kein ethisch angemessenes Verhältnis zur Natur sei. Der Journalist Till Meyer stellte den US-amerikanischen Landethiker Aldo Leopold vor, sowie dessen Erkenntnis, dass Inwertsetzung kein Widerspruch zur Ethik sein müsse. Der Theologe und Studienleiter der THS-Akademie Dr. Sebastian Moll erklärte, warum im christlichen Weltbild die Natur als vom Menschen veränderbar angesehen wird und „Um-Welt“ ohne Menschen nicht denkbar sei. Norbert Lemken von der Bayer AG erklärte, warum der Konzern sowie die Industrie insgesamt auch ein eigenes Interesse an der Förderung biologischer Vielfalt habe. Stefan Theil, Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Wildtier Stiftung, erläuterte am Beispiel der USA, wie Naturschutz ein enormer Wirtschaftsfaktor werden kann. Prof. Bernd Hansjürgens, Leiter des Departments Ökonomie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, stellte das Vorhaben „Naturkapital Deutschland – TEEB DE“ vor und Dr. Katrin Reuter von der ‘Biodiversity in Good Company’ Initiative zeigte auf, was Unternehmen tun können, um biologische Vielfalt zu fördern.
Den Tagungsband des Expertenforums 2019 können Sie hier bestellen oder als PDF herunterladen (Link in der folgenden Infobox).
Tagungsband Expertenforum 2019
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Expertenforum 2019
In Berlin debattierten die Experten das Thema „Fauna, Flora und Finanzen – Welchen Wert hat die Natur?“. Dieser Tagungsband dokumentiert die Vorträge und Debatten.
Autor: Deutsche Wildtier Stiftung
Jahr:
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Alle Vorträge des Expertenforums 2019 als Video auf unserem Youtube-Kanal
Verheizte Natur? – Ökologische Auswirkungen des Anbaus von Energiepflanzen
Das Thema des Expertenforums 2018, das auch in diesem Jahr wieder am Pariser Platz in Berlin stattfand, lautete: „Verheizte Natur? – Ökologische Auswirkungen des Anbaus von Energiepflanzen“. Der Rückgang der Artenvielfalt liegt maßgeblich am umfassenden Wandel unserer Landwirtschaft. Agrarflächen werden immer einseitiger genutzt. Mais und Raps dienen nicht nur als Futter- und Lebensmittel, sondern auch der Energiegewinnung. Auch Holz erlebt als Brennstoff wieder einen neuen Aufschwung. Bioenergie kann eine Alternative zu anderen Energieformen sein, jedoch auch die Zerstörung von Lebensräumen unserer Wildtiere bedeuten.
Den Tagungsband des Expertenforums 2018 können Sie als PDF herunterladen (Link in der folgenden Infobox).
Tagungsband Expertenforum 2018
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Expertenforum 2018
Der Tagungsband „Verheizte Natur? – Ökologische Auswirkungen des Anbaus von Energiepflanzen“ dokumentiert die Vorträge und Debatten des Expertenforums 2018.
Autor: Deutsche Wildtier Stiftung
Jahr:
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Katja Oehmichen vom Deutschen Biomasseforschungszentrum gab in ihrem Vortrag einen Überblick über die verschiedenen Formen der Biomassenutzung und deren Vor- und Nachteile. Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband erläuterte, welche Auswirkungen hinsichtlich der Artenvielfalt zu beobachten sind und welche Alternativen sich anbieten. Die Ornithologin Dr. Krista Dziewiaty zeigte auf, welche Feldvögel die Verlierer beim Anbau von Energiepflanzen sind. Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung erläuterte das Anbausystem Energie aus Wildpflanzen und stellte Erfahrungen aus der Praxis vor.
Marianne Klute von Rettet den Regenwald e.V. gab einen Überblick über die Hintergründe und die ökologischen Folgen der Palmölgewinnung vor allem in Indonesien und Malaysia. Prof. Dr.-Ing. Michael Beckmann, Inhaber der Professur für Verbrennung, Stoff- und Wärmeübertragung an der TU Dresden, widmete sich der Frage, welchen Beitrag Holz zur Energiegewinnung leisten kann und Prof. Dr. Drs. h.c. Albrecht Bemmann, Seniorprofessor für „Forst- und Holzwirtschaft Osteuropas“ an der TU Dresden, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit den ökologischen Folgen der energetischen Holznutzung .
Alle Vorträge des Expertenforums 2018 als Video auf unserem Youtube-Kanal
Im Kreis von über 70 Experten konnten die vielfältigen Aspekte, die das Thema Bioenergie und Naturschutz hat, beleuchtet werden. Neben den negativen Effekten, die vor allem die Monokulturbewirtschaftung zur Folge hat, wurden auch Alternativen wie der Anbau von Wildpflanzen anhand konkreter Forschungsergebnisse diskutiert. Zwar hat beim Thema Bioenergie bereits ein Umdenken in der Politik eingesetzt, doch bis Landwirte nicht nur „Energiewirte“, sondern auch „Naturschutzwirte“ werden, bleibt, das zeigte die Debatte deutlich, noch viel zu tun.
Rettet die Wiesen – Landwirtschaft und Artenvielfalt
2017 lautete das Thema des Expertenforums „Rettet die Wiesen – Landwirtschaft und Artenvielfalt“. Bei der Tagung wurde auch der Statusbericht „Das Verschwinden der Schmetterlinge“ von Prof. Josef H. Reichholf vorgestellt. Es sind vor allem Schmetterlinge, Wildbienen und bodenbrütende Vögel, die unter dem Verlust der Lebensräume leiden, die unsere bunten Wiesen und strukturreichen Landschaften einst boten.
Den Statusbericht sowie den Tagungsband des Expertenforums 2017 können Sie als PDF herunterladen (Link in der folgenden Infobox).
Tagungsband Expertenforum 2017
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Expertenforum 2017
Über 100 Experten diskutierten 2017 unter dem Motto „Rettet die Wiesen – Landwirtschaft und Artenvielfalt“ über das Verhältnis von Agrarpolitik und Naturschutz. Dieser Tagungsband dokumentiert die Vorträge und Debatten.
Autor: Deutsche Wildtier Stiftung
Jahr:
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Andreas Krug vom Bundesamt für Naturschutz gab einen Überblick über die Situation der Wiesenlandschaften in Deutschland und über ihre Bedeutung für den Artenschutz. Dr. Herrmann Hötker, Leiter des Michael-Otto-Instituts im NABU, berichtete von schwindenden Beständen bei Wiesenvögeln. Dr. Andreas H. Segerer von der Zoologischen Staatssammlung München warnte vor einem dramatischen Artensterben bei Schmetterlingen und anderen Insekten. Prof. Werner Kunz von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vertrat die These, dass wir mehr Ödland und gestörte Landschaften brauchen, wenn wir das Aussterben besonders bedrohter Arten verhindern wollen.
Prof. Josef H. Reichholf, Botschafter der Deutschen Wildtier Stiftung, erläuterte die Ursachen des Schmetterlingssterbens und machte Vorschläge, wie es vielleicht noch aufzuhalten sein könnte. Die Bundestagsabgeordnete Dr. Kirsten Tackmann beklagte eine völlig verfehlte Agrarpolitik auf nationaler sowie internationaler Ebene. Steffen Noleppa von der HFFA-Research GmbH analysierte, weshalb Biolandbau nicht die Lösung aller Probleme ist.
Werner Schwarz, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, merkte an, dass Landwirte längst nicht nur Milch, Getreide und Fleisch erzeugen, sondern auch Natur. Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung, erklärte, was sich aus Sicht des Naturschutzes an der EU-Agrarpolitik dringend ändern muss.
Alle Vorträge des Expertenforum 2017 im Video
Die Debatte, bei der 100 Expertinnen und Experten aus sehr verschiedenen Perspektiven kontrovers diskutierten, brachte viele interessante Ein- und Ausblicke. Dabei wurde etwa deutlich, dass es kontraproduktiv wäre, wenn der Naturschutz die Wertigkeit verschiedener Habitate gegeneinander aufrechnete, also z.B. Wald versus Wiese, Grünland versus Brache usw.. Eine Vielfalt der Arten braucht eine Vielfalt der Lebensräume. Konsens bestand, dass in Deutschland und Europa der Verlust an nährstoffarmen Wiesenflächen eine der Hauptursachen für das Artensterben ist, und dass Monokulturen und Überdüngung wesentlich zu diesem Verlust beitragen.
Naturschutz in der Milieu-Falle?
Das Expertenforum 2016 stand unter dem Titel „Naturschutz in der Milieu-Falle?“ Die Deutsche Wildtier Stiftung lud zu einer Debatte über die Fragen, wer die Akteure im Naturschutz sind und welche Perspektiven sich für die Naturschutzarbeit aus dieser Zustandsbeschreibung ergeben.
Tagungsband Expertenforum 2016
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Expertenforum 2016
Das Expertenforum 2016 stand unter dem Titel „Naturschutz in der Milieu-Falle?“ Debattiert wurde über die Fragen, wer die Akteure im Naturschutz sind und welche Perspektiven sich für die Naturschutzarbeit aus dieser Zustandsbeschreibung ergeben. Dieser Tagungsband dokumentiert die Vorträge und Debatten.
Autor: Deutsche Wildtier Stiftung
Jahr:
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Zunächst stellte Dr. Thomas Petersen vom Meinungsforschungsinstitut Allensbach die Ergebnisse einer Umfrage vor, die die Deutsche Wildtier Stiftung in Auftrag gegeben hatte. Die Daten zeigen, dass der heutige grüne Zeitgeist nicht unbedingt mit mehr Naturinteresse oder Naturwissen einhergeht. Dr. Christiane Schell, Leiterin der Grundsatzabteilung des Bundesamtes für Naturschutz, stellte die Frage, weshalb Naturschutz in der Politik oft eher eine nachgeordnete Rolle spielt.
Die Umwelthistorikerin Dr. Anna Katharina Wöbse stellte die lange Geschichte weiblichen Engagements im Naturschutz vor und versuchte zu erklären, warum es so oft unsichtbar blieb. Dr. Uta Hasenöhrl ging der Frage nach, ob sich nur die Saturierten für die Natur interessieren und begab sich auf die Spuren der einst machtvollen proletarischen Naturschutzbewegung. Der grüne Berliner Abgeordnete Dr. Turgut Altug forderte in seinem Vortrag die Naturschutzverbände auf, mehr auf Migranten zuzugehen.
Ivo Bozic von der Deutschen Wildtier Stiftung fragte, wieso Veganismus und Vegetarismus derzeit im Trend sind, der Naturschutz aber nicht. Und der Journalist Stefan Theil berichtete von der Naturschutzbewegung in den USA und stellt fest, dass dort Frauen, jüngere Menschen, Afro- und Hispano-Amerikaner deutlich unterrepräsentiert sind.
Die Debatte im Kreis von 50 Expertinnen und Experten ergab, dass insgesamt Grund besteht, nicht nur pessimistisch in die Zukunft zu blicken, denn es gibt durchaus in allen gesellschaftlichen Bereichen ein reges Interesse an Naturthemen. Allerdings bleibt es eine große Herausforderung, Menschen auch zu einem Engagement für den Naturschutz zu bewegen.
Naturschutz neu denken und gestalten
Beim ersten Expertenforum unter dem Titel „Naturschutz neu denken und gestalten“ 2015 haben wir in einem Kreis von 40 Experten beispielhaft über zwei Zielkonflikte diskutiert, die in der Naturschutzszene selbst wie auch in der Gesellschaft höchst umstritten sind: Wild versus Wald und Windkraft versus Vogelschutz.
Tagungsband Expertenforum 2015
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Expertenforum 2015
Beim ersten Expertenforum 2015 unter dem Titel „Naturschutz neu denken und gestalten“ haben wir in einem Kreis von 40 Experten beispielhaft über zwei Zielkonflikte diskutiert: Wild versus Wald und Windkraft versus Vogelschutz. Dieser Tagungsband dokumentiert die Vorträge und Debatten.
Autor: Deutsche Wildtier Stiftung
Jahr:
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Der Biologe Prof. Dr. Hansjörg Küster fragte in seinem Vortrag, welche Natur wir eigentlich schützen wollen und plädierte für eine kulturelle Verständigung darüber, wie mit jeder einzelnen Landschaft zu verfahren sei. Der Präsident des Deutschen Forstvereins Carsten Wilke plädierte aus Sicht der Bewirtschafter für mehr Rationalität im Umgang mit der Natur.
Hilmar Freiherr von Münchhausen, damaliger Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung, machte sich in seinem Referat für den Rothirsch stark und kritisierte unter anderem die „No-go-Areas“ in Bayern. Der Zoologe Prof. Dr. Joseph H. Reichholf stellte zentrale Grundsätze des Naturschutzdiskurses in Frage und zeigte auf, wie die Wissenschaft zuweilen in Konflikt mit eingefahrenen Weltbildern gerät. Der ehemalige BUND-Landesvorsitzende aus Rheinland-Pfalz, Harry Neumann, kritisierte die Verfahren zur Bewilligung von Windkraftanlagen und fragte, ob Menschen und Natur Opfer einer falschen Energiepolitik werden.
Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, plädierte für Klimaschutz als nachhaltigen Naturschutz. Er hält einen Umstieg auf erneuerbare Energien im Einklang mit Naturschutzinteressen für möglich. Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, damaliger Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, kritisierte die Auswirkungen und Grundlagen der derzeitigen Klimapolitik, die auf Kosten der Natur stattfinde. Das fachkundige Publikum nutze die Gelegenheit ausgiebig, sich auszutauschen.
So konträr manche Positionen auch waren, so konstruktiv konnte über sie geredet werden. Für die Deutsche Wildtier Stiftung war die Tagung daher eine Ermutigung, auch künftig im Naturschutz umstrittene Themen offen verbandsübergreifend zu diskutieren. Mit dem um einige Hintergrundartikel erweiterten Tagungsband haben wir die Debatte weit über den Teilnehmerkreis hinaus bekannt gemacht.
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