Fortbildung für Kindergarten-Pädagogen

Ein Ziel der Deutschen Wildtier Stiftung ist es, die Naturpädagogik stärker in der Breite der Bildungslandschaft zu verankern. Wir unterstützen die FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH, Deutschlands größten überregionalen Träger von Kindertageseinrichtungen, bei der Schulung ihrer Erzieher in Sachen Naturbildung. Die Fortbildungen finden im Rahmen der internen Multiplikatorenausbildung von Pädagogen der FRÖBEL-Einrichtungen statt. Oft schulen wir auch ganze Teams einer Einrichtung oder überarbeiten in der Fortbildung das Betreuungskonzept, damit es einen größeren Bezug zur Natur bekommt. Die meisten Teilnehmer, hauptsächlich Pädagogen aus Regelkindergärten, gehen nur sehr selten mit ihren zwei- bis sechsjährigen Schützlingen in die Natur. Dabei ist die Zeit im Grünen erwiesenermaßen sehr wertvoll für die Entwicklung von Kindern.

Keine Angst vor der Natur!

Jedes Jahr bieten wir zusammen mit einem Pädagogen unseres sächsischen Patenkindergartens mehrere Fortbildungen zum Thema „Natur mit Kindern erleben“ an. Dabei verlieren die Teilnehmer Schritt für Schritt ihr Unbehagen, mit ihrer Kindergruppe rauszugehen. Manche Erzieher erklärten vor einer Schulung, sie hätten „Angst, sich im Wald zu verlaufen“, oder fürchteten sich „vor Tieren, die da so rumliegen“. Andere glaubten, dass „die Kinder draußen Langeweile haben“ und ständig beschäftigt werden müssten. Solche Sorgen nehmen wir den Pädagogen, indem wir sie selbst erleben lassen, wie viel Freude die Natur macht. Bei den Workshops im Freien stehen Spaß und aktive Teilnahme immer im Vordergrund. Mitmachen heißt die Devise – auch für Pädagogen in der Fortbildung! Nur so empfinden sie selbst Begeisterung und können später auch Kinder für die Natur begeistern.

Anschleichen ans Reh und andere Spiele

Vorbild bei den Workshops sind die Wald- und Naturkindergärten. Beide Kurstage finden draußen statt. Die Erzieher lernen, wie der Alltag in einem Waldkindergarten aussieht oder wie sie sich auf die verschiedenen Witterungsbedingungen vorbereiten und angemessen kleiden. Übungen wie Geräuschezählen, Tiermemory oder die Geräuschelandkarte nach Joseph Cornell, aber auch Spiele wie Anschleichen an ein schlafendes Reh oder Suchspiele im Wald steigern die Wahrnehmung und das Naturempfinden. Wir setzen auch thematische Schwerpunkte, etwa zu Bäumen, Krabbeltieren, Säugetieren oder Wildpflanzen. Dabei zeigen wir immer, was die Erzieher dazu jeweils mit den Kindergartenkindern unternehmen können. Dank ihrer Erfahrung können die Trainer auf Wünsche der Teilnehmer individuell eingehen. Zu ihrem Themenrepertoire gehören zum Beispiel das Philosophieren mit Kindern, die Kunst des Fragenstellens, Feuermachen ohne Feuerzeug, Schnitzen von Waldzwergen, Tierspuren finden oder die Unterscheidung der vielen Krabbeltiere.

Ein Koffer voller Handwerkszeug und Erlebnisse

Am Ende der zwei Tage fühlen sich die Teilnehmer gut vorbereitet auf Ausflüge mit ihrer Kindergruppe in den nahe gelegenen Park oder den Wald. Sie tragen jetzt einen kleinen Koffer voller Handwerkszeug und mit vielen Erlebnissen im Herzen. Ihr Wissen können sie jederzeit mit den Kindern erproben und weiterentwickeln. Und sie haben gelernt: Draußen sein mit Kindern ist nie langweilig. Manche Kinder brauchen kleine Impulse, Aufträge, ein Thema oder eine kurze Spielanleitung. Andere erfinden ihre Spiele selbst, nutzen Stöcke, bauen Brücken oder lehnen einfach an einem Baum und lauschen dem Rotkehlchen.

Mit unserem Angebot möchten wir erreichen, dass sich mehr und mehr Kinder für die Natur begeistern und Erfahrungen sammeln können. Die Erzieher sind dabei die besten und wichtigsten Multiplikatoren.