Frühlingsgefühle beim Feldhamster

Bei der Partnersuche gibt der sonst so überzeugte Single alles

© imageBROKER / Kurt Kracher
Der Feldhamster schwebt jetzt auf Wolke 7. Gerade erst aufgewacht, hat er nur eines im Sinn: Er will sich so schnell wie möglich paaren. Dabei stellt er kaum Ansprüche; hat er ein Hamsterweibchen gefunden, ist es „die Richtige“.

Während die Männchen in diesen Tagen so schnell wie möglich aus den Bauen klettern, um auf den Kornfeldern Nahrung zu suchen, "pusseln" die Feldhamster-Weibchen noch in ihren Wohnhöhlen herum. Das hat einen guten Grund: „Beide Geschlechter beenden den Winterschlaf ungefähr zur selben Zeit, aber die Männchen tauchen zuerst an der Oberfläche auf“, sagt Carina Siutz, Feldhamsterforscherin und Forschungspreisträgerin der Deutschen Wildtier Stiftung. „Wir nehmen an, sie wollen schnell Energiereserven aufstocken und möglichst viel futtern, um körperlich in Bestform zu kommen.“ Für ein erfolgreiches Date strengt sich der sonst alleinlebende „Single“ enorm an.

Feldhamster sind überzeugte Einzelgänger; nur zur Paarung treffen sich Männchen und Weibchen. Die Paarung findet dann im Bau des Weibchens statt. Wie kommt es zum „Match“? „Das ist oft schwierig“, sagt Siutz. In Deutschland sind Feldhamster selten, in manchen Regionen sogar vom Aussterben bedroht. Leben zu wenige Hamster an einem Ort, muss das Männchen auf eine intensive Suche gehen, um eine Partnerin zu finden. Häufig wandern sie deshalb in ihrem Territorium mehrere Kilometer ab, bis sie den Bau eines Weibchens ausgemacht haben. Sobald das Weibchen auftaucht, erhält es eindeutige Avancen, denen es sich nicht entziehen kann. Ist der Bau verschlossen, bleibt das Männchen geduldig wartend vor dem Eingang sitzen, bis sich die Verehrte zeigt.

Foto: M. Sattler

Feldhamster mit ihren Jungen im Bau - Foto: M. Sattler

Je gehaltvoller das Futter ist, das der Feldhamster im Frühling findet, desto größer ist die Chance, dass der Nachwuchs gesund zur Welt kommt. Sind die Feldhamster-Dates in den letzten Apriltagen erfolgreich, kommen 20 Tage später die nur sieben Gramm wiegenden Feldhamster-Jungen zur Welt. Sie sind ungefähr so groß wie eine Esskastanie.

Die Deutsche Wildtier Stiftung arbeitet mit Landwirten und weiteren Projektpartnern im Projekt Feldhamsterland zusammen, um Feldhamstern einen artgerechten Lebensraum zu bieten. Informationen zum Projekt Feldhamsterland erhalten Sie auf www.feldhamster.de.

Feldhamster im schwarzen Hintergrund
Fotoquelle: ArcoImages / imageBROKER

Feldhamster

Der Feldhamster (Cricetus cricetus) ist ein wahrer Architekt unterm Acker. Sein Lebensraum ist das Kornfeld. Er ist in Westeuropa vom Aussterben bedroht.

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Feldhamster

Feldhamster – Schutz auf dem Acker

Vom Schädling zum Sorgenkind: Früher wurde der Feldhamster als Nahrungskonkurrent verfolgt. Heute ist er eines der am stärksten bedrohten Säugetiere Westeuropas.

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Feldhamster Foto: Kerstin Hinze

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