Herbstzeit ist Vogelzugzeit

Michael Tetzlaffs Tagebuch

Abenddämmerung am Galenbecker See Foto Copyright (c) Michael Tetzlaff
Hier berichtet Michael Tetzlaff, Naturschützer und Landschaftspfleger, regelmäßig von den Wildtieren auf den Flächen des Guts Klepelshagen und in der Umgebung. Auf ihrem Gutsbetrieb in Vorpommern zeigt die Deutsche Wildtier Stiftung, dass wildtierfreundliche Landwirtschaft möglich ist.

Alljährlich im Herbst ist das Naturschutzgebiet Galenbecker See ein Dreh- und Angelpunkt des internationalen Vogelzuges. Tausende Kraniche, Gänse und Enten machen sich von ihren Brutgebieten in Skandinavien, dem Baltikum und Russland auf den Weg in südlichere Gefilde, um dort den Winter zu verbringen. Viele Arten legen im Naturschutzgebiet Galenbecker See einen Zwischenstopp ein. Dabei lassen sich die Vögel ausreichend Zeit, und so wird der Galenbecker See während der Vogelrastzeit zum Mekka für jeden Naturfreund und Vogelgucker. Das Gebiet ist mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus für das hohe Zugvogelaufkommen bekannt. Vor allem der Zug der Vögel des Glücks, wie Kraniche auch genannt werden, lockt mittlerweile eine große Anzahl von Touristen an. In diesem Jahr konnten sie über 15.000 Kraniche im Rastgebiet bewundern. Das sind allerdings weniger Vögel des Glücks als in den Vorjahren. Der Grund dafür ist die späte Maisernte in diesem Jahr. Da sich Kraniche vom auf den Stoppelfeldern liegen gebliebenen Körnern wie Mais ernähren, fliegen viele von ihnen einfach nonstop weiter, wenn die Kolben bei ihrer Ankunft noch nicht geerntet wurden. Neben den heimischen Kranichen sind es vor allem Gäste aus Polen, Litauen, Lettland und Finnland, die allabendlich an ihren Schlafplätzen am See einfallen. Ihr Weg führt sie Ende Oktober weiter in südlichere Länder wie Frankreich und Spanien. Sollte der Galenbecker See jedoch eisfrei bleiben, werden Hunderte von Vögeln versuchen, hier zu überwintern.

Vereinzelt sind auch seltene Gäste wie Kurzschnabel-, Rothals- und Zwerggans zu beobachten. Der allabendliche Einflug von derzeit 31.000 Gänsen ist eines der spektakulärsten Naturereignisse im Herbst. Die Vögel aus dem hohen Norden haben weite Wege hinter sich, sie kommen aus den nördlichsten Gebieten Finnlands, Estlands, Schwedens oder sogar Russlands. Zu Tausenden tummeln sich auch Löffel-, Pfeif-, Tafel-, Reiher-, Schnatter-, und Spießenten auf dem Gewässer. Sie profitieren vom reichhaltigen Nahrungsangebot und von der Ruhe in diesem Gebiet. Ein Großteil der genannten Arten wird uns in den kommenden Tagen verlassen und weiter gen Süden ziehen. Doch es gibt auch Vögel, die die kalte Jahreszeit im Naturschutzgebiet Galenbecker See verbringen, wie etwa Schellenten, Gänse, Zwergsäger und Singschwäne.

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