Rettung für den Feldhamster

„Team Feldhamsterland“ ist startbereit. Sechzig Fachleute aus Landwirtschaft, Artenschutz, Ehrenamt und Politik trafen sich am 22. November 2018 in Gotha, um den hochbedrohten Nager zu retten. Ein Verbundprojekt der "besonderen Art".
Feldhamster in seinem Bau (Foto: Wachenbuchen)

Networking - darauf kommt es heutzutage in fast allen Bereichen an. Auch im Artenschutz. Während es heimischen Tierarten wie Reh oder Fuchs gut geht und Seeadler oder Kranich sogar einen Aufwärtstrend zeigen, geht es dem Feldhamster schon lange mehr als schlecht. Der typische Bewohner von Ackerlandschaften, der vor wenigen Jahrzehnten noch als Ernteschädling galt und rigoros verfolgt wurde, steht kurz vor dem Aussterben. Jetzt fiel in Gotha der Startschuss für ein breit angelegtes Schutzprojekt in mehreren Bundesländern.

Im Verbund für den Feldhamster

Im Verbund für den Feldhamster

Das Verbundprojekt „Feldhamsterland“ wird in den Bundesländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen umgesetzt. Mit der Deutschen Wildtier Stiftung engagieren sich der Landschaftspflegeverband Mittelthüringen, die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz in diesem Projekt. Wissenschaftlich wird es von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung begleitet. Ziel ist es, die regional verbliebenen Schwerpunkte der Feldhamsterverbreitung zu erhalten und zu stärken. Das Finanzvolumen des fünfjährigen Gemeinschaftsprojekts beträgt rund 4,6 Millionen Euro. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.

Nun hat der Feldhamster in Deutschland ganz offiziell ein starkes, mehrköpfiges Team hinter sich, das nur für IHN arbeitet. Hand in Hand – für den Feldhamster! „In Gotha fällt der Startschuss für ein Feldhamsterschutzprojekt, das es in dieser Größe noch nicht gegeben hat“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung.
Das Projekt „Feldhamsterland“ ist ein im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördertes Verbundvorhaben. Ziel ist es, den dramatischen Rückgang des Feldhamsters in fünf Projektregionen in Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen aufzuhalten und eine langfristige Koexistenz zwischen Feldhamster und Landwirtschaft aufzubauen.

Hand in Hand für den Feldhamster

Mit Landwirtschaft und Ehrenamt dem Hamster Schutz und Nahrung bieten

Feldhamster leben fast ausschließlich auf bewirtschafteten Äckern. Dort wollen Landwirte ihr Geld verdienen. Um mit den Landwirten effektiv am Feldhamsterschutz arbeiten zu können, müssen zunächst die Vorkommen genau kartiert werden. Hierfür arbeitet die Deutsche Wildtier Stiftung mit ehrenamtlichen Helfern zusammen, die die Baue des Nagers erfassen. Mehr Infos über die Arbeit der Deutschen Wildtier Stiftung erhalten Sie hier.

Feldhamster im schwarzen Hintergrund
Fotoquelle: ArcoImages / imageBROKER

Feldhamster

Der Feldhamster (Cricetus cricetus) ist ein wahrer Architekt unterm Acker. Sein Lebensraum ist das Kornfeld. Er ist in Westeuropa vom Aussterben bedroht.

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Feldhamster

Feldhamster – Schutz auf dem Acker

Vom Schädling zum Sorgenkind: Früher wurde der Feldhamster als Nahrungskonkurrent verfolgt. Heute ist er eines der am stärksten bedrohten Säugetiere Westeuropas.

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Feldhamster Foto: Kerstin Hinze

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