Heimische Schlangenarten

Schlangen in Deutschland

Giftige Schlange - die Kreuzotter
Wann haben Sie bei Ihrem letzten Waldspaziergang oder im Garten eine Schlange gesehen? Schlangen sind in Deutschland sehr selten geworden. Weltweit gibt es schätzungsweise 3.000 Schlangenarten, nur sieben von ihnen sind in Deutschland beheimatet. Leider nimmt ihr Bestand durch die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes immer mehr ab. Die in Deutschland beheimateten Schlangenarten sind aus diesem Grund durch die Bundesartenschutzverordnung unter besonderen Schutz gestellt.

Schlangenarten

Zur Deutschlands Schlangenarten zählen fünf zur Familie der Nattern (Colubridae) und zwei zu den Vipern (Viperidae). Wenn Sie das Glück haben sollten und eine Schlange entdecken, dann verhalten Sie sich ruhig und stören das Tier nicht. Schlangen sind scheue Tiere, aber man sollte sie nicht reizen!

Nattern in Deutschland

Äskulapnatter (*Elaphe longissima*)

Ungiftig! Tagaktiv!
In Deutschland ist die Natter sehr selten geworden. Nur noch einzelne Exemplare existieren im Rheingau, im südlichen Odenwald oder an der Donau. Äskulapnattern können eine Länge von bis zu 1,60 Meter erreichen. Ihre Oberfärbung reicht von braun, olivgrün, graubraun oder grauschwarz. Die Unterfärbung ist weiß, hell- oder grüngelb. Bei sehr dunklen Äskulapnattern kann die Unterfärbung einen blauen Schimmer enthalten. Auf ihrer Beutejagd schlängeln sich die Äskulapnattern sogar auf Bäume. Das Weibchen legt im Juli fünf bis zehn Eier ab, die Jungtiere schlüpfen im September.

Ringelnatter (*Natrix natrix*)

Ungiftig! Tagaktiv!
Die am häufigsten in Deutschland vorkommende Schlangenart ist die Ringelnatter. Sie lebt in und an stehenden Gewässern und kann sehr gut schwimmen und tauchen. Fast im gesamten Deutschland kann man auf die Ringelnatter stoßen. Da sie nicht giftig ist, ist sie harmlos. Bei Gefahr gibt sie allerdings ein stinkendes Sekret ab.
Ringelnattern können bis zu 2 Meter lang werden. Auf der Oberseite hat sie grau bis schwarze dunkle Flecken, die Unterseite ist weiß-dunkel gefleckt. Besonderes Merkmal sind zwei halbmondförmige, gelbe Flecken an den Seiten des Hinterkopfs. Auf Ihrem Speiseplan stehen Frösche, Fische und Molche. Im Sommer legt das Weibchen zehn bis dreißig Eier, die Jungtiere schlüpfen im September. Die eng verwandte Barren-Ringelnatter (Natrix natrix helvetica) galt früher als Unterart der Ringelnatter, ist seit 2017 aber als eigene Art anerkannt.

Schlingnatter (*Coronella austriaca*)

Ungiftig! Tagaktiv!
Schlingnattern sind mit bis zu 80 cm Länge die kleinste Schlangenart in Deutschland, wo sie weit verbreitet ist. Sie lebt im offenen, sonnigen und trockenen Gelände und hält sich hier gern in Büschen, Hecken oder Steinbrüchen auf. Auch die Schlingnatter spritzt, wenn sie gereizt wird, ein übel riechendes Sekret aus. Sie ist meist braun oder graubraun mit 2 bis 4 Reihen dunkelbrauner Flecken. Sie ernährt sich von Mäusen und Reptilien. Besonderes Merkmal der Schlingnatter: Im Gegensatz zur Ringelnatter ist die Schlingnatter lebendgebärend. Zwischen drei und 15 Jungtiere werden in einer dünnen Eihülle geboren, die aber sofort durchstoßen wird.

Würfelnatter (*Natrix tessellata*)

Ungiftig! Tagaktiv!
Die Würfelnatter zählt zu den seltensten Schlangenarten in Deutschland. Sie steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und ist vom Aussterben bedroht. Zu finden ist sie nur noch in Rheinland-Pfalz an den Nebenflüssen der Lahn, Mosel und Rhein sowie an der Elbe in Sachsen. Würfelnattern sind hervorragende Schwimmer und ernähren sich von Fischen und Amphibien. Die Würfelnatter ist an ihrem charakteristischen Würfelmuster auf ihrem Rücken zu erkennen. Zwischen 5 und 25 Eier legt das Weibchen im Sommer ab.

Vipern in Deutschland

Kreuzotter (*Vipera berus*)

Giftig! Tagaktiv!
Kreuzottern erkennt man an dem dunklen Zickzack-Muster auf ihren Oberseiten. Sie erreichen eine maximale Länge von 90 Zentimetern. Die Färbung variiert nach Geschlecht und kann braun, grau und auch schwarz sein. Die Pupillen haben einen senkrechten Schlitz. Über zwei Giftzähne, an denen sich spezielle Drüsen befinden, spritzt die Kreuzotter ein lähmendes Gift in ihre Beutetiere. Für den Menschen ist das Gift jedoch in der Regel nicht gefährlich, es kann jedochallergische Reaktion hervorrufen. Ihren Lebensraum finden sie auf feuchten Wiesen, Waldrändern und Mooren. In Gärten ist die Kreuzotter sehr selten vorzufinden. Kreuzottern gehören zu den wenigen ovoviviparen Reptilien. Das Weibchen bringt zwischen fünf und 15 Jungtiere zur Welt. In Deutschland sind Kreuzottern im Norden von Deutschland zu finden, vereinzelt in Süddeutschland und den Mittelgebirgen (im östlichen Teil).

Aspisviper (*Vipera aspis*)

Giftig! Tagaktiv (teilweise auch Nachtaktiv)!
Die Aspisviper kommt in Deutschland nur noch im Südschwarzwald vor. Sie bevorzugt warm-trockene und steinige Biotope. Die Aspisviper gehört ebenfalls zu den giftigen Vipern. Ihr Gift ist für Menschen in der Regel nicht gefährlich, kann aber, wie bei der Kreuzotter auch, eine allergische Reaktion hervorrufen. Aspisvipern werden bis zu 90 Zentimeter lang. Man erkennt Sie an ihrem dreieckigem Kopf und der charakteristischen Schnauzenspitze. Die Grundfärbung reicht von hellgrau bis rotbraun oder auch komplett schwarz. Im Nacken befinden sich vom Kopf bis zum Schwanz dunkle Querbinden. Das Weibchen bringt ovovivipar zwischen zwei und 15 Jungtiere zur Welt.

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