Der Feldhamster-Nachwuchs ist da

Er braucht Schutz – und freiwillige Helfer

Der Feldhamsternachwuchs ist da.

Seit 14 Jahren schützt die Deutsche Wildtier Stiftung den Feldhamster. Wir fördern Forschungsprojekte und handeln direkt auf den Feldern. Dieses Engagement, getragen von vielen Freiwilligen und kooperativen Landwirten, zeigt Wirkung. Besonders im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt erholt sich die Hamsterpopulation: Von 30 bekannten Bauen im Jahr 2019 wird sich die Zahl bis zum Jahresende auf voraussichtlich 1.000 erhöht haben.

Nun ist der Hamsternachwuchs da, und die Suche nach Mutterbauen ist entscheidend, um den Bestand zu erfassen und den Reproduktionserfolg zu bewerten. Dafür brauchen wir auch in diesem Sommer engagierte Helfer. Interessierte können sich unter Feldhamster@DeutscheWildtierStiftung.de melden.

Landwirte, die ihre Flächen feldhamsterfreundlich bewirtschaften möchten, erhalten von uns kostenlose Beratung und eine Aufwandspauschale. So entstehen jedes Jahr neue hamsterfreundliche Flächen, zum Beispiel wertvolle Blühstreifen. Auch die Ährenernte, bei der Mähdrescher hohe Stoppeln zum Verstecken und Körner als Futter zurücklassen, berücksichtigt die Bedürfnisse der Tiere.

Der Feldhamster braucht die Unterstützung der Landwirte

In vielen Bundesländern kamen solche Maßnahmen zu spät: Intensive Landwirtschaft, Nagergifte und Lebensraumzerschneidung ließen den Feldhamster fast verschwinden – 99 Prozent seines Verbreitungsgebiets sind verwaist. Die Tiere verhungerten, hatten kaum Nachwuchs oder fielen Füchsen, Greifvögeln und Mardern zum Opfer.

Ist der Hamster verschwunden, bleibt als letzter Rettungsversuch nur die Wiederansiedlung aus Nachzuchten. In Hessen unterstützen wir ein Projekt der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz: Dort züchtet man Feldhamster und wildert sie südlich von Gießen aus. Zuletzt fanden 14 Tiere bei Langgöns ein neues Zuhause.

Feldhamsternachwuchs in einer Aufzuchtstation

Doch der Weg zu einer stabilen Population durch Zucht und Aussetzung ist mühsam. Zuchttiere verhalten sich oft anders als freilebende Hamster und werden schnell zu leichter Beute. Zuchtprogramme können die Rückkehr des Feldhamsters ergänzen, aber nicht die Lebensraumaufwertung ersetzen. Der Schutz wilder Populationen und ihrer Lebensräume ist einfacher und effizienter als Zucht und Wiederansiedlung – und nützt auch anderen Arten der Agrarlandschaft wie Feldhase und Rebhuhn.

Ein abgeerntetes Feld bedeutet für den Feldhamster keine Nahrung und keine Deckung vor Fressfeinden

Wer will bedrohte Hamster retten?

Einst galt er als Ernteschädling und wurde auf den Feldern bekämpft – heute ist der Feldhamster eines der größten Sorgenkinder des Artenschutzes. Ohne Schutzmaßnahmen könnte der bunte Nager mit den großen Backentaschen endgültig verschwinden.

Zum Artikel
Feldhamster

Feldhamster – Schutz auf dem Acker

Vom Schädling zum Sorgenkind: Früher wurde der Feldhamster als Nahrungskonkurrent verfolgt. Heute ist er eines der am stärksten bedrohten Säugetiere Westeuropas.

Zum Projekt
Feldhamster schützen

Spenden

Alle Spendengelder werden in voller Höhe ohne Abzug von Kosten für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit für Natur- und Artenschutzprojekte verwendet.

Jetzt Spenden