Der Bildungsraum Wald verändert sich

14. Dialogforum der Patenkindergärten

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Die elf Vertreterinnen und Vertreter der Patenkindergärten der Deutschen Wildtier Stiftung haben sich im Mai erneut zum Dialog versammelt. Wibke Bauer, die Leiterin des Waldkindergartens „Waldkinder Breitenbach“, lud alle zu sich nach Thüringen ein. Die Gruppe trifft sich zwei Mal im Jahr für ein zwei Tage, um das derzeitige Arbeitsthema „Sprache des Waldes“ zu vertiefen. In diesem Jahr im Fokus: die klimawandelbedingte Trockenheit im Wald.

Hier berichtet unsere Projektleiterin der Patenkindergärten Ilona Jentschke:

Das Projekt Patenkindergarten existiert bereits seit 2015 und einige der Natur- und Waldkindergärten sind seit Beginn dabei. Mittlerweile ist die aus elf Bundesländern bunt gemischte Gruppe eng zusammengewachsen und der Austausch bei den regelmäßigen Treffen ist allen in der Gruppe sehr wichtig und intensiv. In diesem Jahr dominierte ein Thema: die klimawandelbedingte Trockenheit im Wald und die Auswirkungen auf die Arbeit in den Patenkindergärten. Acht der Patenkindergärten haben bereits Schwierigkeiten mit der Trockenheit in ihrem Waldkindergartenalltag. So mussten sich dort bereits die zwei- bis sechsjährigen Kinder von ihren vertrauten Waldplätzen verabschieden, weil die Bäume durch die anhaltende Trockenheit anfällig wurden und sogar sterben.
Die Auswirkungen sind bei den Natur- und Waldkindergärten in vielfältiger Weise spür- und sichtbar. Es gibt jedes Jahr mehr Tage, an denen es zu heiß ist, um sich mit den Kindern draußen aufzuhalten und es gibt immer weniger schattige Plätze durch Bäume. Es hängt mehr Tot- und Bruchholz in den Bäumen und viele Bäume sind von Schädlingen befallen. Diese Faktoren führen zu einer erhöhten Waldbrandgefahr und ehemals mächtige, alte Bäume sind instabil geworden und abblätternde Rinde gefährdet den Spielbereich der Kinder. Waldbetretungsverbote aufgrund von Stürmen werden häufiger und die Waldplätze müssen öfter auf Verkehrssicherheit kontrolliert werden.

Aufgrund dieser Problematik stand bei unserem 14. Dialogforum im Mai das Thema Waldumbau, Klimawandel im Wald, Waldsterben und Nachhaltigkeit im Fokus. Praktisch verknüpft wurden diese Themen mit einem Besuch im Thüringer Forst und einer Führung durch die Förster Alexander Leyh und Frank Henkel. Zudem vertieften die Berichte der beiden Waldarbeiter Jens Nattermann und Silvio König, sowie die praktische Arbeit der zwei Rückepferde die Eindrücke bei den pädagogischen Fachkräften.

Leitfragen

Aus der Praxis

Die Waldkinder verabschieden sich von "ihren" Bäumen

Der Waldkindergarten „Die Haselmäuse“ in Hünfeld in Hessen hat sich mit seinen Kindern bereits vor zwei Jahren von einem Waldstück verabschieden müssen. Sie haben gemeinsam mit den Kindern ein Abschiedsritual durchgeführt und jedes Kind hat individuell mit Worten der Dankbarkeit seinem Lieblingsbaum und dem jahrelang besuchten Waldplatz auf Wiedersehen gesagt.
Heute kommt ihr alter Waldplatz noch in vielen Erzählungen und Fragen vor:
„Wenn die Bäume die Blätter so früh verlieren, ist es da viel zu warm!“ (Louise, 6 Jahre alt).
„Was passiert mit den kleinen Käfern, Tausendfüßlern, Asseln und Ameisen, die wir immer beobachtet haben? Die haben so kurze Beine. Wo sollen die denn nun hin?“ (Johann, 5 Jahre alt).
„Meine Kletterbuche ist mein Lieblingsbaum und der darf nicht sterben. Können wir ihn gießen, bitte? (Lea, 4 Jahre alt).

Mehr Infos

In der Gruppe der Patenkindergärten ist unsere Themenheftreihe Natur- und Waldkindergärten in der Praxis entstanden. Die beiden bereits erarbeiteten Broschüren „Inklusion im Waldkindergarten“ und „Übergang vom Waldkindergarten in die Grundschule“ fassen die Ergebnisse der jeweiligen Arbeitsthemen zusammen. Die Broschüren können hier unter Publikationen bestellt oder hier als pdf-Datei heruntergeladen werden.

Patenkindergärten

Patenkindergärten

Mit Hilfe unserer Patenkindergärten arbeiten wir gemeinsam an Themen und Projekten, um die wertvolle naturpädagogische Arbeit zu unterstützen.

Zum Projekt
Kind schaut hinter Baum hervor

StadtNatur

Im Rahmen des Projektes „StadtNatur“ unterstützt die Deutsche Wildtier Stiftung das Patenförsterprogramm „Schule im Wald“.

Zum Projekt
naturbildung-von-kindern-foerdern_spenden-naturbildung-von-kindern-foerdern

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Alle Spendengelder werden in voller Höhe ohne Abzug von Kosten für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit für Natur- und Artenschutzprojekte verwendet.

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