Dem Vogel des Glücks auf der Spur
Alljährliche Kranichkartierung in Klepelshagen


Seit 2010 wird der Kranichbestand in Klepelshagen jedes Jahr erfasst und dokumentiert. Die Art ist hier in den Brohmer Bergen regelmäßig und fast flächendeckend als Brutvogel anzutreffen. Seit 2015 verzeichnen wir einen kontinuierlichen Anstieg im Brutbestand – und 2022 einen Rekord von 21 Brutpaaren.
Klepelshagen, 03. Mai 2022
Großflächige Wiedervernässungen und die Renaturierung von Feuchtlebensräumen haben dazu geführt, dass die Brutpopulation im Gebiet seit 2015 kontinuierlich ansteigt. Denn Kraniche bauen ihre Nester im Wasser, gut geschützt vor Fressfeinden wie Füchsen, Wildschweinen und Mardern. Im mittlerweile flächendeckend besiedelten Mecklenburg-Vorpommern schätzt man ihre Zahl aktuell auf etwa 4.000 Paare. Auch landesweit ist der Bestandstrend seit einigen Jahren positiv.
Das war nicht immer so. Viele Regionen des Landes wurden früher nur lückenhaft oder gar nicht vom Kranich besiedelt. Die wesentlichen Gründe für die positive Bestandsentwicklung sind neben den positiven Effekten der Renaturierung die hohe Anpassungsfähigkeit der Vögel an ihre Lebensräume und die Vielfalt ihrer genutzten Bruthabitate sowie der strikte Horstschutz und ein verändertes Zug- und Überwinterungsverhalten. Diese Entwicklung macht sich auch in Klepelshagen bemerkbar: In diesem Jahr konnten 21 Brutpaare auf knapp 2.500 Hektar nachgewiesen werden – das ist der bisherige Höchststand seit Beginn der Zählungen.
Die alljährlichen Kranichbrutkartierungen werden auf den Gutsflächen im Rahmen des stiftungseigenen Langzeitmonitorings von verschiedenen Tier- und Pflanzenarten durchgeführt.
In den vergangenen Jahren gab es nur wenig Niederschlag, und die Brutgewässer der Kraniche waren ausgetrocknet. Mittlerweile führen aber viele der Habitate wieder ausreichend Wasser – und der Vogel des Glücks findet hier in Klepelshagen wieder optimale Bedingungen für die Aufzucht seiner Küken vor.
In Klepelshagen besiedeln die Kraniche gern Erlenbrüche, Feldsölle, Verlandungszonen größerer Gewässer oder flach angestaute Wiesen. Unsere ökologisch bewirtschafteten Landwirtschaftsflächen bieten den Vögeln dabei reichlich Nahrung für die Jungenaufzucht.