Hirsch und Reh im Dauerfeuer

Nein zu noch mehr Jagddruck auf Wildtiere

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Die Deutsche Wildtier Stiftung lehnt den Minister-Entwurf für neue Jagdzeiten in Mecklenburg-Vorpommern ab. Das Bundesland würde dadurch die längsten Jagdzeiten Europas erhalten.

Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat sich Ende November 2019 mit Vertretern von Umwelt-, Forst- und Jagdverbänden getroffen, um gemeinsame Strategien für die Regulierung der Wildbestände zu entwickeln. Ziel der Beratung war unter anderem, die Pflanzenfresser weiter zu reduzieren, da sie die Forste des Landes schädigen. Herausgekommen ist dabei ein Entwurf, der die Jagdzeiten verlängert und die Nachtjagd auf Wildschweine durch Zulassen technischer Hilfsmittel erleichtern soll.

In dem Entwurf schlägt das Ministerium unter anderem vor, Nandus als jagdbare Tierart aufzunehmen. Denn die eigentlich in Südamerika beheimateten Straußenvögel haben sich in einigen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns stark vermehrt. Dagegen sollen die Saatgänse nicht mehr bejagt werden. Für Rothirsche, Damhirsche, Rehe und Mufflons werden die ohnehin schon langen Jagdzeiten verlängert. Die Jagd auf Wildschweine soll durch die Zulassung technischer Hilfsmittel wie Nachtzielgeräte erleichtert und auf die Nacht ausgeweitet werden.

Sollte der Entwurf in Kraft treten, würde Mecklenburg-Vorpommern die längsten Jagdzeiten Europas erhalten.

Das am Ende der dreistündigen Veranstaltung erarbeitete Positionspapier wurde von der Deutschen Wildtier Stiftung nicht mitunterzeichnet. Aus Sicht der Stiftung gehen die nun vorgeschlagenen Änderungen der Jagdzeitenverordnung und der Erleichterung der Nachtjagd auf Wildschweine in die falsche Richtung.

Die Verlängerung von Jagdzeiten und die Intensivierung der Nachtjagd sind keine geeigneten Instrumente, um Wildbestände erfolgreich zu reduzieren.
Wirkungsvoller wäre es, die Hegegemeinschaften zu professionalisieren, sie zu Körperschaften öffentlichen Rechts zu erheben und mit Kompetenzen und Sanktionsmöglichkeiten auszustatten. Dies wäre - gemeinsam mit einer Synchronisation und Verkürzung der Jagdzeiten - ein innovativer Schritt auf dem Weg, eine Balance zwischen den Bedürfnissen der Wildtiere und den wirtschaftlichen Interessen der Landnutzer zu finden.

Deutsche Wilditer Stiftung

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    Lesen Sie dazu die komplette Stellungnahme der Deutschen Wildtier Stiftung zum Entwurf.

    Autor: Deutsche Wildtier Stiftung

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