Gestatten: Der schöne Admiral

Klimagewinner und Genießer des Spätsommers

Ein Admiral mit geöffneten Flügeln. Man kann deutlich die schimmernden Partikel in der Mitte erkennen.

Überall flattert er jetzt – mal allein, mal zu zweit, in der Stadt und auch auf dem Land: der schöne Admiral. Der Edelfalter mit dem wissenschaftlichen Namen Vanessa atalanta fällt vor allem durch seine raffinierte Färbung auf: mit schwarzen Flügeln, die eine leuchtend orangerote Binde und interessante weiße Tupfer zieren, und einer weißen, umlaufenden Bordüre an den Flügelseiten. Die Schuppen seiner Flügelunterseiten sind schlichter gefärbt. Die braungraue Marmorierung schützt ihn bei zusammengeklappten Flügeln vor Fressfeinen, auch wenn sie manchmal im Sonnenlicht bläulich schimmern. Die zarten Fühler des Falters sind schwarz-weiß gestreift. Ganz klar: Admirale sind bemerkenswert – und jetzt im September und Oktober häufig zu entdecken.

Dass wir gerade jetzt so viele Admirale sehen, liegt daran, dass sich im Spätsommer eine neue Generation von Faltern entwickelt hat und es zudem zurzeit reichlich Futter für sie gibt. Admirale lieben es, den süßen, schon leicht vergorenen Saft aus Fallobst zu saugen. Apfelbäume beispielsweise hängen momentan vielerorts voller Früchte. Auch an Wasserdost-, Fetthennen- und Efeublüten naschen Admirale gern. Diese Pflanzen blühen im September und bis in den Oktober hinein. Daneben steht zudem Aas auf der Schmetterlings-Speisekarte.

Admirale sind Wanderfalter, aber während die jungen Falter bis vor wenigen Jahrzehnten im Herbst in den Süden Europas und nach Nordafrika flogen, um dort zu überwintern, bleiben viele Admirale mittlerweile auch den Winter über in Deutschland. Sowohl Falter als auch Puppen und Raupen überwintern seit einiger Zeit auch bei uns – so nutzt der Klimawandel dem Admiral.

Lässt sich der schöne Edelfalter Ende Oktober in unseren Gärten und Parks nicht mehr blicken, ist der Herbst unwiderruflich da. Dann sind einige Falter gestorben, andere in dickten Efeuhecken versteckt. Wer den Admiral unterstützen möchte, lässt Brennnesseln in seinem Garten stehen - denn an ihnen hat er seine Eier abgelegt und hier schlüpfen auch die Raupen. Richten Sie unbedingt eine wilde Ecke mit Brennnesseln, Efeu, Fetthenne und Totholz als Versteckmöglichkeit ein – dann flattern im nächsten Jahr noch mehr faszinierende Admirale bis in den Herbst hinein durch Ihren Garten.

blauer Schmetterling

Schmetterlinge

Der Schmetterling (Lepidoptera) gehört wie Badetage und Hitzewellen zum Hochsommer. In Deutschland leben über 3.700 Arten, die meisten sind Nachtfalter.

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Mehr Futter für Falter!

Sommerzeit ist Schmetterlingszeit. Ob Perlmuttfalter oder Kaisermantel, Jägerhütchen oder Mondvogel – viele der rund 3700 Tag- und Nachtfalterarten in Deutschland haben nicht nur klangvolle Namen und ein schillerndes Aussehen, sie erfüllen auch eine wichtige Aufgabe im Ökosystem. Alle Schmetterlinge sind wertvolle Bestäuber von Pflanzen und Bäumen.

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Heuschrecke

Blühende Inseln im Garten

Natur und Artenvielfalt würden davon profitieren, wenn Gartenbesitzer ihr Gras nicht so häufig schneiden würden. Das Bundeskleingartengesetz fordert von Gärtnerinnen und Gärtnern sogar ausdrücklich, bei der Bewirtschaftung ihrer Parzelle den Natur- und Umweltschutz zu berücksichtigen. In der Praxis bedeutet das: weniger mähen und den Rasen zur Wiese werden lassen.

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