Der Sibirischen Winterlibelle auf der Spur

Bericht aus Klepelshagen

Libelle – Foto: Michael Tetzlaff Libelle – Foto: Michael Tetzlaff
Die Sibirische Winterlibelle (*Sympecma paedisca*) ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Neben Vorkommen im Alpenvorland ist sie fast ausschließlich in Mecklenburg-Vorpommern verbreitet – auch auf der Friedländer Großen Wiese in unmittelbarer Nähe zum Gut Klepelshagen. Grund genug für die Deutsche Wildtier Stiftung, dieser kleinen Libellenart etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Die Sibirische Winterlibelle erreicht eine Körperlänge von knapp drei Zentimetern und eine Flügelspannweite von gut vier Zentimetern. Wahrscheinlich war sie früher in den ostdeutschen Niedermooren eine relativ häufige Art. Nachdem aber in Deutschland etwa 95 Prozent der natürlichen Moore zerstört wurden, sei es durch Torfabbau oder durch Entwässerung zur Urbarmachung für die Landwirtschaft, musste die Libelle sich einen alternativen Lebensraum erschließen. Heute findet man sie noch in den Entwässerungsgräben dieser ehemaligen Niedermoore.

So auch auf der Friedländer Großen Wiese, die sich nordöstlich von Gut Klepelshagen im Nordostmecklenburgischen Flachland erstreckt, und einst eines der größten zusammenhängenden Niedermoore Ostdeutschlands war. In den 50er-Jahren wurde sie entwässert und urbar gemacht. Dies geschah im Rahmen der sogenannten Neulandbewegung, einer Initiative der „Freien Deutschen Jugend“ zur landwirtschaftlichen Landgewinnung in der DDR. Dadurch ging die bis dahin große Artenvielfalt weitgehend verloren.

Im Jahr 2022 beauftragte die Deutsche Wildtier Stiftung eine erste Erfassung der Sibirischen Winterlibelle auf der stiftungseigenen Naturerbefläche Schwichtenberg in der Friedländer Großen Wiese. Dort konnte die Sibirische Winterlibelle nachgewiesen werden. Im neuen Jahr soll das Monitoring auf der Friedländer Großen Wiese weitergehen – als Projekt einer mobilen Forschungsstation am Galenbecker See.

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Foto: Michael Tezlaff

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