Aus Algermissen in die Hamburger HafenCity

Was macht ein niedersächsischer Landwirt in der Botschaft der Wildtiere?

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Die Artenschutzprojekte der Deutschen Wildtier Stiftung leben auch von den vielen engagierten Menschen, die unsere Ziele tatkräftig unterstützen – wie Clemens Gerhardy, ein Landwirt aus der Hildesheimer Börde. Wenn Sie schon einmal in der Botschaft der Wildtiere waren, kennen Sie ihn vielleicht.

Ein lebensgroßes Bild von Clemens Gerhardy steht im Warftgeschoss der Botschaft der Wildtiere. Auf Knopfdruck erzählt er dort, wie er seine Äcker wildtierfreundlich bewirtschaftet. Schon seit Jahren unterstützt er unseren Einsatz für den Feldhamster in der Hildesheimer Börde. Hier wie auch in anderen Regionen Deutschlands haben wir zusammen mit Landwirten Schutzprojekte entwickelt und umgesetzt.

Der Feldhamster braucht dringend Hilfe. Innerhalb weniger Jahrzehnte hat er einen steilen Abstieg hingelegt: Früher vergleichsweise häufig, ist er heute eines der am stärksten bedrohten Säugetiere Europas. Dort aber, wo wir mit den Landwirten Schutzmaßnahmen durchführen, bleiben die Bestände stabil. Bewährt hat sich zum Beispiel die Ährenernte, die wir gemeinsam mit Clemens Gerhardy entwickelt haben. Wie sie dem Feldhamster beim Überleben hilft, verrät der Landwirt an der Station zum Lebensraum Acker in der Botschaft der Wildtiere.

Stationen in der Botschaft der Wildtiere

Ein Fest für den Naturschutz

Am 25. Mai 2025 lud Landwirt Gerhardy zum Erlebnistag auf seinem Bauernhof ein. Es gab Live-Musik und Ponyreiten für Kinder, und Naturschutzorganisationen stellten ihre Arbeit vor. Auch wir waren vor Ort, um für unsere Projekte zu werben. Dabei ging es natürlich auch um den Feldhamster. Viele Menschen, die an unseren Stand kamen, erzählten Geschichten von früher, als die Hamster zum Hofleben dazugehörten, aber auch als „Schädlinge“ erbarmungslos verfolgt wurden: Damals wurden 50 Pfennig Prämie für einen toten Feldhamster gezahlt.

Großes Hoffest im Feldhamsterland

Einladung in die Botschaft der Wildtiere

Besonders gefreut hat uns, dass sich viele Familien lange an unserem Stand aufhielten. Denn Kinder, die wir heute für Wildtiere begeistern können, werden sich als Erwachsene eher für den Erhalt der Natur einsetzen. Die zukünftigen Naturschützer durften Trittsiegel von Wildtieren in Sandkisten stempeln und raten, zu welcher Art die Spuren gehören. Sie streichelten die Felle unterschiedlicher Tiere, lernten unseren Podcast „Winnis wilde Nachbarn“ kennen und konnten Malvorlagen mit nach Hause nehmen.

Die Gäste des Hoffestes luden wir ein, beim nächsten Hamburg-Besuch in die Botschaft der Wildtiere zu kommen und noch mehr über heimische Wildtiere zu erfahren – auch über den Feldhamster, der auf Clemens Gerhardys Äckern einen Lebensraum findet.

Ein abgeerntetes Feld bedeutet für den Feldhamster keine Nahrung und keine Deckung vor Fressfeinden

Wer will bedrohte Hamster retten?

Einst galt er als Ernteschädling und wurde auf den Feldern bekämpft – heute ist der Feldhamster eines der größten Sorgenkinder des Artenschutzes. Ohne Schutzmaßnahmen könnte der bunte Nager mit den großen Backentaschen endgültig verschwinden.

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Botschaft der Wildtiere

Willkommen in der Botschaft der Wildtiere in der Hamburger HafenCity. Hier kann man in unserer interaktiven Dauerausstellung auf 2.200 Quadratmetern die Faszination Deutschlands wildlebender Tiere erleben – und wie man sie schützen kann.

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Feldhamster

Feldhamster – Schutz auf dem Acker

Vom Schädling zum Sorgenkind: Früher wurde der Feldhamster als Nahrungskonkurrent verfolgt. Heute ist er eines der am stärksten bedrohten Säugetiere Westeuropas.

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