Bruterfolg bei den Fischadlern

Bericht aus Klepelshagen

Alljährlich im Frühjahr kehren unsere Fischadler aus den Winterquartieren nach Klepelshagen zurück und beginnen sofort mit dem Horstausbau.

Einst bedrohten menschliche Verfolgung und Umweltgifte den Fischadler, heute entwickeln sich seine Bestände wieder positiv. Auch in Klepelshagen hat sich die Art wieder angesiedelt, unsere künstlichen Nistplätze werden gut angenommen. Zum Ende der diesjährigen Brutsaison konnten sieben Fischadlerjunge markiert werden. Die Deutsche Wildtier Stiftung freut sich sehr über diesen Bruterfolg.

Wie viele Fischadler brüten bei uns in Deutschland? Wo werden Jungvögel erfolgreich großgezogen? Und welchen Weg schlagen die Tiere ein, wenn sie die Brutreviere verlassen? Um all diese Fragen zu beantworten, werden deutschlandweit jedes Jahr Jungvögel mit speziellen Farbringen markiert. Anhand der Ringe können die Tiere identifiziert und ihre Wege nachverfolgt werden. Die Beschriftung – eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben – ist aus weiter Entfernung mit dem Fernglas sichtbar. Auch in Klepelshagen wurde in diesem Sommer wieder der Adlernachwuchs beringt.

Insgesamt konnten wir sieben Fischadlerjunge markieren – die Nachkommen von drei Brutpaaren. Damit reiht sich das Klepelshagener Ergebnis in die landesweit überdurchschnittlich gute Bilanz ein. Auch in zahlreichen anderen Horsten des Landes wurden viele Jungvögel gezählt und beringt. Mittlerweile sind die meisten Jungtiere ausgeflogen und verlassen nun ihre Geburtsgebiete. Ab September werden sich die Vögel in ihre Winterquartiere in Afrika aufmachen, bevor wir sie ab März wieder bei uns freudig erwarten.

Künstliche Nisthilfen zahlen sich aus

In Klepelshagen profitieren die Fischadler von den fischreichen Gewässern. Vor allem im Galenbecker See finden sie ein reiches Nahrungsangebot. Auf Gut Klepelshagen haben wir zudem mehrere künstliche Nistmöglichkeiten für die Tiere geschaffen – drei Nistmasten und einen Nistkorb auf einer Freileitung. Sie alle wurden angenommen. Vier Fischadlerpaare brüten regelmäßig bei uns. Das entspricht der höchsten Dichte im Altkreis Uecker-Randow. Im Winter wollen wir einen weiteren Nistmast aufstellen.

Ein Blick zurück zeigt, dass Fischadler schon im Mittelalter verfolgt wurden, weil sie als Konkurrenten beim Fischfang galten. Ab den 1950er-Jahren führten zudem Pestizide dazu, dass die Tiere kaum Nachwuchs bekamen und die Bestände noch weiter zurückgingen. Seit die Art in den 1970er-Jahren unter Schutz gestellt und der Einsatz bestimmter Insektizide verboten wurden, erholt sich der Brutbestand langsam. Viele Teile Mecklenburg-Vorpommerns sind mittlerweile wieder von Fischadlern besiedelt, und der Greifvogel erweitert noch immer sein Areal.

Künstlicher Horst auf 8 m hohem Stamm errichtet Foto: Michael Tetzlaff

Neue Brutstätte für Fischadler

Die ersten Fischadler sind aus ihren Winterquartieren nach Klepelshagen zurückgekehrt. Um den Greifvögeln zu helfen, haben wir in der kalten Jahreszeit eine weitere Nistmöglichkeit geschaffen, die ihren Anforderungen entspricht.

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Greifvögel im Blick

Die Horstkartierung im Klepelshagener Forst konnte pünktlich vor Brutbeginn abgeschlossen werden. Durch die Erfassung der Horste sollen der Schutz der Brutstätten gewährleistet und gegebenenfalls gültige Schutzzonen festgelegt werden.

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Vogelzug am Galenbecker See

Im Herbst wird der Galenbecker See im östlichen Mecklenburg-Vorpommern zum Dreh- und Angelpunkt des internationalen Vogelzugs.
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