Deutschland sucht Igel und Maulwurf

Deutsche Wildtier Stiftung ruft zur Teilnahme an Meldeaktion auf

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Auf der Suche nach Futter sind Igel meist in der Dämmerung oder bei Dunkelheit unterwegs. Weil sie dabei auch Straßen überqueren, fallen sie häufig dem Verkehr zum Opfer – eine traurige Beobachtung, die es aber zu dokumentieren gilt. Denn um den Stachelträger zu schützen, braucht es vor allem eine gute Datenlage.

Eine Autofahrt in der Dämmerung, ein Stachelträger auf Futtersuche – ein abrupt beendetes Wildtierleben. Gegen den Straßenverkehr haben Igel meist keine Chance. Um ihnen zu helfen, braucht es mehr Erkenntnisse darüber, an welchen Stellen die nachtaktiven Gartenbewohner dem Verkehr besonders häufig zum Opfer fallen. Im Rahmen der bundesweiten Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ vom 19. bis zum 29. September 2025 ruft die Deutsche Wildtier Stiftung gezielt dazu auf, auch Sichtungen von überfahrenen Tieren zu melden.

Daten sammeln für die Wissenschaft

Jede Meldung zählt

Je mehr Sichtungen – auch traurige – gemeldet werden, desto besser lässt sich nachvollziehen, unter welchen Bedingungen im urbanen oder ländlichen Raum Igel besonders häufig Opfer des Straßenverkehrs werden. Die gemeldeten Daten fließen in eine wissenschaftliche Studie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung ein, die sich unter anderem mit der Frage beschäftigt, welche Faktoren Kollisionen begünstigen, zum Beispiel die Breite der Straße oder die Nähe zu Grünflächen. Die Leiter der Studie erhoffen sich außerdem Rückschlüsse darauf, ob Tempo-30-Zonen besonders sicher sind, weil der Bremsweg des Autos kürzer ist, oder ob dort das Risiko besonders hoch ist, weil diese Zonen oft in der Nähe zu urbanen Gärten liegen.

Auch der Maulwurf wird wieder gesucht, denn bei ihm ist die Datengrundlage noch schlechter als beim Igel. Die Tiere sind selten zu sehen, doch ihre Erdhügel verraten ihre Anwesenheit. Die Auswertung der diesjährigen Frühjahrszählung ergab eine Anzahl von 2.300 Maulwürfen und fast 10.000 Igeln.

Zur Meldeaktion

Unter Igelsuche.de kann jeder, der das Projekt unterstützen möchte, seine Beobachtungen mit Datum und Fundort eintragen, ein Foto hinzufügen und Hinweise zum Fund dokumentieren. Die Aktion läuft vom 19. bis zum 29. September 2025.

Beobachtungen hier melden

Gemeinsam für Igel und Maulwurf

Die Projektpartner

„Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung, der NABU|naturgucker, des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung, der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V., des NABU Bundesverbands und des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). Ziel ist es, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen von Igel und Maulwurf in Deutschland zu etablieren. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden zukünftig eine Bewertung der Bestandssituation der beiden Arten erlauben. Darauf aufbauend können gezielte Artenschutzmaßnahmen initiiert werden.

Zwei Igel Foto: imageBroker.com/Kevin Sawford

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